Winterzeit – und die Perversität im Straßenverkehr

Wir kennen das alle: Da fällt im Umkreis von 150 Kilometern eine einzelne, schmelzgefährdete Schneeflocke: und deutschlandweit kommt jeglicher Straßenverkehr zum erliegen. SUV-Fahrer verlernen die Basics von rechts und links, Opel-Fahrer verhalten sich (leider) wie immer (und das macht sie alle so gefährlich), BMWs schaffen neue Geschwindigkeitsrekorde auf der linken Spur… doch dann!

Die Meldung morgens um 6 im Radio! Während ein Großteil der Autos im Freien von Eis und Schnee händisch befreit wird: ES IST GLATT! Welch Überraschung für die Jahreszeit – im Winter ist tatsächlich mit Eis, Schnee, Kälte und Glätte zu rechnen, auch in Mitteleuropa.
Allerdings führt diese Meldung im Radio dazu, dass plötzlich JEDER und nicht nur die immer noch hart gesottenen Sparstrümpfe mit den Ganzjahressommerreifen anfangen, mit 17 km/h die Autobahnen und Landstraßen zu verstopfen. Egal, ob die Fahrtbahn nass (ja, Gefahr) oder trocken (oh je, Blitz-vereist?) ist, ob gestreut und gesalzen ist (das ist das, wenn die Windschutzscheibe hinter dem Vorausfahrenden immer wieder so komisch milchig-weiß wird) oder Schnee die komplette Fahrbahn im Griff hat… Muss nicht mehr dazu sagen, kennt Ihr auch alle!

Und dann: Abends im Schneechaos nach Hause, Auto abstellen und auf den Hochsommer warten. Und siehe da: Folgemorgen, Schnee weg, Straßen naß, aber ganze zwei Grad plus! Und jetzt wird es wirklich gefährlich, da dass Radio lieber über deutsche Politik unserer Übermutti M. (gibt es nicht, Stichwort Frauenquote und Frisurenbonus) berichtet, statt über „heute könnte es wirklich glatt sein. Und was ist? Die 100 km/h sind plötzlich wieder machbar. Vor allem mit den Ganzjahressommerreifen. Dass da ab und an mal ein Auto (eben auf Umparker im Kopf…) mal in der Kurve auf der Zu- oder Abfahrt der Autobahn geworfen werden, trifft immer nur die anderen (aber trotzdem schön mit anzusehen, wenn man dahinter ist!). Oder auch mal der Klassiker: Ausbruch auf der Landstraße mit kostenfreien Abflug Richtung Wald- und Wiesengelände. Ich kann mich daran kaum satt sehen, bevorzugt im Rückspiegel. Oder eben der ebenso beliebte Kennenlern-Trick zum freiwilligen Adresstausch beim Gripversagen im Anrauschen auf das Autoschlangenende bei einer roten Ampel… hach, wenn ich das Blech-auf-Bleck-Orchester schon wieder höre, zu schön am frühen morgen!!!

Nun gut – bis in den Januar hinein haben wir es trotz all der anderen Fahrer schon mal geschafft – und auch im Sommer verunglücken Gerüchten zufolge Autofahrer… Viel Glück weiterhin da draußen!

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