Zehn Staffeln, 15 Jahre und im Abschiedspecial auch noch Seinfelds aktuellen Erfolgsbringer, „Comedians in Cars getting Coffee“ kopiert- so lässt sich die deutsche Version von Seinfeld, die hier nach Comedian Bastian Pastewka benannt wurde, zusammenfassen. Ein würdiges Ende hat er aber trotzdem gezaubert – das einiges offen lässt, was wohl in Zukunft, wenn der Geldbeutel enger wird oder die Variante, die Fans wollten noch einen on top haben, Luft für einen Wiedereinstieg lässt. Damit ist die deutsche Serie, in der es eigentlich um nichts ging, was wir alle im Alltag auch so mehr oder wenig erleben können, erst mal rum. Stellt sich nur die Frage – wie war die intern genannte „Staffel X“ nun eigentlich?
Ich muss gestehen, dass ich bereits Genisys als einen würdigen echten Nachfolger gefunden habe. Die Story war spannend aufgebaut, Arnold, wenn auch zur Hälfte aus der IT-Retorte, hatte wieder glanzvolle Auftritte mit sogar noch gesteigerten Humor, den man von Terminator II noch kannte. Und nun? Dark Fate? Mit noch mehr bekannten Gesichtern? Geil! Was kann da noch schief gehen? Nun, wie wir wissen, eine ganze Menge…!
Immer wieder, wenn über die Zukunft des Fernsehens gesprochen wird, fällt in einem Atemzug der Name Netflix. Daher ist es selbstverständlich, dass es eben dieser Streaming-Dienst ist, der uns zu Weihnachten in die schöne Zukunftswelt des Fernsehen blicken lässt: Active Decision Making. Was im Kino mit alternativen Enden oder belanglosen Mitbestimm-Gucken schon so grandios gescheitert ist, dass sich keiner mehr von uns daran erinnern kannt, nerv aber im Streaming um so mehr! Sollte DAS wirklich die Zukunft des Fernseh-Schauens sein, bin ich raus – macht das ruhig mal ohne mich!
Ich bin mir nicht sicher, ob ich in den Gesang „Stellt Euch vor, Euer schlimmster Albtraum wird wahr…“ einsteigen möchte – oder ob ich es lieber unter dem Titel „Schöne neue Technikwelt“ verkaufen soll. Nun, nachdem es wie immer um eine Verschwörung geht (noch kein Spoiler, weiterlesen bitte!) und das Ende, wenn dann auch auf ein paar lapidaren Seiten im Vergleich zu dem restlichen Buch wirklich kurz und bündig abgehandelt wird (auch kein Spoiler, sorry!) – ich mochte es. In Rekordzeit gelesen. Und, stammesgerecht habe ich es digital und auf Papier – somit in Deutsch und Englisch… kurz gesagt: meine Buchempfehlung für den Sommerferien- und Urlaubsmonat August ist: THE/DER CIRCLE.
Also, für die Schwarzmaler unter Euch: Man stelle sich vor, wahrscheinlich Google wäre allmächtig, würde das Werbegeschäft komplett dominieren und indirekt die Welt beherrschen. Und im Unterschied zu der bisherigen Technik wirklich geniale Erfindungen zum kleinen Preis vorstellen. Die Mitarbeiter lieben den Laden – und alle anderen auch. Und nun erleben wir mit einer neuen Mitarbeiterin (inkl. ihrem Privatleben) den ersten Tag, die erste Woche, das erste geile Produkt (die Satelliten-Cam MUSS ICH HABEN!!!), den neuen Freund (oder auch nicht), das Netz, das nichts vergisst, Arbeitsweisen, Punkmodelle – und vieles mehr.
Für die eher Zukunftsfreudigen: In einer Zeit in der das Netz von den Usern regiert und von einer Firma „verwaltet“ (ja, es könnte Google sein) wird, erlebt eine neue Mitarbeiterin ihre Zeit als neue in der Firma. Dabei erleben wir aus ihrer Sicht die Produktneueinführung einer MiniCam mit geiler Batterielaufzeit, die ihr Signal in Echtzeit über Satelliten schickt, einen Spotpreis hat – und sich jederzeit für jedermann freischalten lässt. Später kommt dann noch der Durchbruch, indem Politiker und Privatbürger sich transparent machen – 100% transparent (abzüglich Toilettenpausen). Aber: wie immer will jemand das vereiteln. Und auch nicht jeder, der nicht so Technik-affin ist, will mitmachen… Spannung und Zukunftsvision garantiert!
Egal ob Schwarzmaler oder Zukunftsfreund: alleine bei dem im Buch geschilderten Pitch für Firmenkäufe mitlesen zu dürfen und die Ideen nachzuvollziehen – Spannung pur!
Wie eigentlich das ganze Buch. Wenn man über die ersten Seiten, in dem einen schnell aber sehr detailliert die „Hauptdarstellerin“, der Campus, die Firma und ihr Job sowie ihre Freundin und der Bezug zu ihren Eltern vorgestellt wird, reißt es einen mit. Auch die Kajak-Beschreibungen und ihre Autofahren sowie Reaktion des Ex-Freundes und ihren Eltern: Spannend. Und dann kommt da ja noch der neue… und der Kollege… und der, der möchte, dass sie gegen alles ankämpft, weil es böse ist…
Schnappt Euch den Schinken und ab an den Strand – ich habe in meiner spärlichen Freizeit vier Tage gebraucht, um mich durch den Schmöcker zu schlagen – das könnt ihr sicherlich besser!
Mein Urteil: beide meiner Daumen hoch! Ein Muss, wenn man sich ein wenig für Internet, Technik, Zukunft und spannende Geschichten drum herum interessiert.
Über amazon Prime spätestens übermorgen schon lesen (nein, ich kriege nichts dafür, ist ein Service für Euch!), Taschenbuch, 10,00€.
Jetzt ist er leider fast rum, unser Urlaub kurz vor Weihnachten. Und während wir auf dem Weg zum Flughafen und von dort zurück nach NUE sind, ein wichtiger Gedanke für Zukunfttige Urlaube (Review zum Hotel kommt noch):
Wer sich ein kleines leichtes Chromebook für die mobile Unabhängigkeit besorgt und dieses dann kurzfristig zu Hause lässt, ist selber schuld, wenn er seine BlogPosts von Strand und so mit einem Finger auf dem Tablett tippen muss. So! Künftig kommt das Teil nämlich mit, BASTA!!!!!
…wollte ich Euch nur mal wissen lassen… Bis später in Deutschland…