Aus einer Laune heraus habe ich mir auf einer meiner vielfachen Rundreisen über den Fraport Mitte August 2013 im dortigen Porsche Design Laden die neu auf den Markt gekommene P’2000-Laptop-Tasche gekauft. Diese sollte meine Piquadro-Tasche, die mir fast 12 Jahre lang im werktäglichen Einsatz treue Dienste geleistet hat und deren oberer Rahmen nun aufgeplatzt und einen stabilen Metallbügel mit akuter Verletzungsgefahr zum Vorschein gebracht hatte, ersetzten. Auch war die Porsche-Tasche mit nur 450€ wesentlich günstiger, als mir wieder eine italienische zu besorgen… nun gut, mittlerweile weiß ich auch, wieso mich dieser günstige Preis noch eine Menge Geld kostet sollte…
Leider ist das Bild schwer zu fotografieren und der Schaden daher nicht sehr gut zu erkennen. Was leichter zu erkennen war, ist hingegen dieser Schaden hier:
Das schlimmste an der Sache ist, dass der Zipper aus dem Nichts kaputt gegangen ist und hiebei auf der entsprechenden Seite den vernähten Reißverschluss beschädigt hat, so dass der umlaufende Reißverschluss von der anderen Seite nicht einfach als „Gesamtersatz“ genutzt werden kann, da dieser wahlweise das defekte Reißverschluss-Stück nicht „überspringen“ oder verschließen kann bzw. an der beschädigten Stelle ebenfalls aus dem Verschluss-System rutsch.
Jetzt sollte man meinen, dass Schäden dieser Art bei einem Qualitätshersteller durch eine einfache Reklamation per email durch eine Abholung oder umgehenden Austausch geregelt werden können. Sollte man… ja…
Da über die Webseite aber kein Kontakt möglich war, habe ich mich an die Hotline gewandt. Schade nur, dass die mir benannte email-Adresse nun mal so gar nicht funktionieren wollte, da sie schlichtweg nicht existiert!
Also, erneuter Anruf, nur um zu erfahren, dass der Kollege wohl in eine alte email gerutscht ist. Nun denn, .de gegen .com tauschen und schon geht die Mail endlich durch.
Das schnellste an der ganzen Sache war nun der Auto-Reply, der mich schon darauf hin wies, dass meine ganze Anfrage ein wenig dauern kann. Damit begann meine Odyssee…
Vier Tage später wurde ich um Anschrift und einen Kaufnachweis gebeten, verbunden mit folgender Aussage: „Trotz ständiger Qualitätskontrollen kann es durchaus vorkommen, dass einzelne Produkte Defekte aufweisen. Dies bitten wir zu entschuldigen.“ Verschickt – und es kam, wie es kommen musste, Autoreply, kann dauern, etc., etc.
Dann wieder warten, nur um zu erfahren, dass ich außerhalb der zweijährigen Garantiezeit bin. Ja, so schlau bin ich auch, aber Schäden dieser Art, die binnen wenigen Tagen eintreten, auch ein paar Jahre NACH der Garantiezeit sollten so peinlich für den Hersteller sein, dass ich keine Garantie-Diskussion führen muss. Dies wurde erneut mit „längerer Wartezeit“ per Autoreply bestätigt.
Wieder eine Mail, ich möge mich an meinen nächsten Porsche-Design-Shop wenden. Wunderbar, so schlau war ich auch schon, also entweder nach Frankfurt oder nach Ingolstadt. Beides für mich keine Option. Gibt es nicht irgendwo näher an meinem Wohnort einen Shop oder einen Händler, über den man eine Rücksendung abwickeln könnte oder per DHL? Wieder: Autoreply.
Mittlerweile ist es Oktober. Einschicken geht bei Taschen also nicht, es bleibt nur den Weg zu einem Shop. Nächstgelegener: Ingolstadt. Erneuter Verweis auf Garantie und deren Ablauf. Mir ist die Diskussion, vor allem die langen Zeiträume, bis hier mal geantwortet wird, echt zu viel. Ich habe die Tasche mittlerweile aussortiert und in Richtung Sperrmüll geschoben und gemacht, was ich gleich hätte machen sollen: eine vernünftige kaufen.
Die Erfahrung, dass Porsche Design sein Geld nicht wert ist, war nicht die erste dieser Art. Ich habe hier schon mal zwei Stifte erworben, an sich schickes Design, in Anlehnung an die Bremsschläuche aus den Fahrzeugen. Blöd nur, dass der schwarze binnen wenigen Wochen anfing, abzufärben und silber zu werden – ist das unter der Motorhaube auch so? Und der silberne stückchenweise verdreckte und nun zwischen grau-schwarz-dreck einen individuellen Farbton eingenommen hat, was wohl eher unter der Motorhaube passieren könnte. Also auch hier, 2x viel Geld für nichts – erst recht, wenn man dann fest stellt, dass Porsche Design von, ja, wirklich: PELIKAN!, gefertigt wird und auch über eine entsprechend billige Mine verfügt, die mit Erstverwendung bereits anfängt zu klecksen und aus zu laufen.
Ich gebe mein Geld daher nun wieder für „andere“ Taschen aus. Da habe ich keine Probleme mit der Qualität und auch der Kundendienst ist hier ein wenig mehr auf meinen Bedarf getrimmt. Hätte ich gleich wissen sollen, hätte mir eine Menge Geld gespart. Erst recht, wo die Anzeichen alle da waren!
Porsche hat die Tasche nämlich als verbesserte Version des Vorgängers beworben. Und da sie im hauseigenen Porsche-Beratungsbereich eingesetzt wird, ist sie zu einer gewissen Art genormt. Stifthalter seien entsprechend beschriftet und Fächer eindeutig einer Funktion („Unterlagen“, „Laptop“) zugeordnet, so dass jeder Berater mit dieser Tasche identisch auftritt.
Gut, dass eine im Hauptfach innen liegende separate Laptop-Tasche wahrscheinlich Platz für einen Laptop und/oder ein Tablet bietet, hätte ich mir vor dem Kauf dieser Laptop-Tasche wirklich nicht zu träumen gewagt, dafür hätte ich aber auch keine zwei aufgemalten Angaben in Zoll benötigt, um mit ein wenig Fantasie den Inhalt bestücken zu können.
Allerdings ist für mich immer noch völlig ungelöst, was mir diese Schlaufen sagen wollen – vielleicht ist es ein „Stileis“-Fach?
Da es sich im Zuge der Laptoptabletgröße sowie der Stifte um die einzigen zwei klar „beschrifteten“ Elemente in der Tasche handelt, bleibt die Frage, ob ein gewiefter Porsche-Berater auf diese Markierungen wirklich angewiesen ist, um sich in seiner Tasche zurecht zu finden…!
Wie gesagt – die Zeichen, dass die Tasche nichts für mich ist, waren deutlich vorhanden. Selber schuld, wer diese ignoriert, anstatt zu „Altbewährtem“ zu greifen! Das war teures Lehrgeld! Aber wenigstens ist klar, was mir in Zukunft nicht mehr ins Haus kommt…!
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