Es hat sich in letzter Zeit einiges zum Guten für uns E-Fahrer geändert! IONITY hatte eine Aktion, für einen Monat die Ladesäulen mit einer Grundgebühr knapp über fünf Euro im 39-Cent-Tarif zu nutzen. EWE-Go, bekannt aus der Kooperation mit McDonalds, vereinfacht ab November dieses Jahres den Tarif auf 52 Cent je kWh, im Partnernetz einheitlich auf 62 Cent. Auch in den Marken-Karten, zum Beispiel bei Mercedes, scheint es neue oder am Horizont befindliche Preise zu geben. Das sind die guten Nachrichten. Die schlechten sind, dass immer mal wieder schwarze Schafe es mit Knallerangeboten auf den Markt schaffen, die zu gut sind, um wahr zu sein. Und auch nicht lange verbleiben. Und wer danach lädt erlebt sein blaues Wunder – daher: Finger weg von fillibri!
Skoda PowerPass
Ich rede mich leicht, mit meinem ENYAQ gab es 12 Monate den PowerPass Grundgebühr-befreit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand nicht den teuersten Grundpreis ausgewählt hätte und so ein Jahr an allen mitmachenden Säulen schweinegünstig geladen hat. Bei mir kommt noch das Glück der ADAC-Mitgliedschaft in Verbindung mit dem EnBW-Angebot an Schnellladesäulen zu 51 Cent laden zu können. Und die EnBW hat damals, wie auch noch heute, einen Ladepark nach dem nächsten aus dem Boden gestampft, so dass an allen meinen Wegen immer das blaue Logo auf mich wartete.
Hätte ich das nicht gehabt, hätte ich mir mit der damals kostenfreien Version von Chargemap weitergeholfen. Wo sind Säulen und was kosten sie – mit einem Tap alles auf einen Blick. Und wenn dann doch mal die eine oder andere Ladekarte dazu kommt, kannst du diese in der App hinterlegen.
Mittlerweile will Chargemap monatliche Grundgebühr, daher weiß ich nicht, was man nun noch alles in umsonst noch nutzen kann.
Ist aber auch nicht nötig, da mehr und mehr spannende Angebote auf den Markt gekommen sind!
Fillibri ist definitiv keines davon
Klar, wenn ein solches Angebot mit 30 Cent, das tatsächlich den neuen Tiefstand markiert, kommt, nimmt man es mit. Auch nicht anders als die Billigangebote im Internet bei Technik und Co oder eben auch im Einzelhandel.
Aber man sollte bei ein paar Anzeichen misstrauisch werden:
- Es gibt nur Paypal und, in meinem Fall, GooglePay – und es wird ein Block von jeweils 45 Euro auf der Karte reserviert
- Es gibt ominöse Fehlermeldungen bei Nutzung von GooglePay, die einem sagen, dass aktuell eine Nutzung nicht möglich ist – der Block wird allerdings auf die Karte gebucht
- Beim Versuch, Paypal zu nutzen, gibt es eine Fehlermeldung, dass diese Zahlungsart aktuell nicht unterstützt wird. Obwohl der Anbieter sie anbietet…!
- Ein Ladevorgang an zwei unterschiedlichen Säulen bringt immer das gleiche, zuvor geschilderte Fehlerbild
- Der Support reagiert wahlweise nicht oder bestätigt, dass Paypal aktuell gestört ist und an GooglePay nutzen soll – nach Schilderung, dass dies nicht geht
- Und, abschließend: Der Support hat eine Ansage geschaltet, dass sie aufgrund des aktuell hohen Nachfrageankommens nicht persönlich erreichbar sind, und man es in x Tagen (x entspricht hierbei dem Datum, an dem die seltsame Aktion ausläuft + ein Tag!) erneut versuchen soll
- Die Pressestelle ist ebenfalls nicht aussagefähig oder verweist auf den Kundensupport
Kurz gesagt: Schau dir die Preise in der App an. Ich habe normale Preise um 90 Cent in Erinnerung. Warum Erinnerung? Ich habe am Tag meines Tests der App und den diversen Fehlermeldungen und kuriosen Support-Aussagen die App sofort und ersatzlos gelöscht!
Mein Marketing-Abschluss ist schon ein paar Tage her
…aber eine Aktion über vierzehn Tage in einem sehr durchschaubaren Markt mit viel App-Unterstützung bringt einem keine neuen Kunden. Also, dauerhaft. Erst recht nicht, wenn man nach den 14 Tagen plötzlich eine der Pole-Positions auf der Negativ-Liste aufgrund teuerster Preise einnimmt. Wen will man damit auf den Leim gehen? Sind wir E-Mobelisten nicht immer dabei, unseren aktuellen Ladekartenteller links und rechts zu überblicken und auf der Suche nach neuen Angeboten?
Daher: Augen auf und kurz mit Bestandsanbieter abgleichen
Natürlich kommen IONITY und Co immer mal wieder mit einem bestechenden Angebot um die Ecke. Aber hier werden die Versprechungen zu Preis und Dauer eingehalten. Und es gibt von Anfang an ein klares Enddatum, das in der Kommunikation, ebenso wie die dann geltenden Preise, benannt wird.
So wird das gemacht, liebe Neueinsteiger – und alles andere deckt das Internet binnen Tagen auf und schwupps, sind wir wieder weg und kommen so schnell auch nicht wieder!
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