Meine Zeit läuft ab. Zumindest als zahlender WordPress.com-Kunde. Daher, wie auch schon im letzten BlogPost versprochen, ein Update wie es bei mir weiter geht, was ich bisher geplant und überlegt habe und was ich bereits schon wieder verworfen habe. Kompetente Hilfe fand ich auch in dem neuen Buch des Rheinwerk-Verlags „WordPress 5“. Ich bin von dem Aufbau und er Logik soweit überzeugt, dass ich meinen bisherigen Plan über Board geworfen habe und mich nun systematisch der Kapitelreihenfolge angepasst auf den Umzug vorbereite. Also dann, weiter gehts!
Buchtipp: The Circle/Der Circle
Ich bin mir nicht sicher, ob ich in den Gesang „Stellt Euch vor, Euer schlimmster Albtraum wird wahr…“ einsteigen möchte – oder ob ich es lieber unter dem Titel „Schöne neue Technikwelt“ verkaufen soll. Nun, nachdem es wie immer um eine Verschwörung geht (noch kein Spoiler, weiterlesen bitte!) und das Ende, wenn dann auch auf ein paar lapidaren Seiten im Vergleich zu dem restlichen Buch wirklich kurz und bündig abgehandelt wird (auch kein Spoiler, sorry!) – ich mochte es. In Rekordzeit gelesen. Und, stammesgerecht habe ich es digital und auf Papier – somit in Deutsch und Englisch… kurz gesagt: meine Buchempfehlung für den Sommerferien- und Urlaubsmonat August ist: THE/DER CIRCLE.
Also, für die Schwarzmaler unter Euch: Man stelle sich vor, wahrscheinlich Google wäre allmächtig, würde das Werbegeschäft komplett dominieren und indirekt die Welt beherrschen. Und im Unterschied zu der bisherigen Technik wirklich geniale Erfindungen zum kleinen Preis vorstellen. Die Mitarbeiter lieben den Laden – und alle anderen auch. Und nun erleben wir mit einer neuen Mitarbeiterin (inkl. ihrem Privatleben) den ersten Tag, die erste Woche, das erste geile Produkt (die Satelliten-Cam MUSS ICH HABEN!!!), den neuen Freund (oder auch nicht), das Netz, das nichts vergisst, Arbeitsweisen, Punkmodelle – und vieles mehr.
Für die eher Zukunftsfreudigen: In einer Zeit in der das Netz von den Usern regiert und von einer Firma „verwaltet“ (ja, es könnte Google sein) wird, erlebt eine neue Mitarbeiterin ihre Zeit als neue in der Firma. Dabei erleben wir aus ihrer Sicht die Produktneueinführung einer MiniCam mit geiler Batterielaufzeit, die ihr Signal in Echtzeit über Satelliten schickt, einen Spotpreis hat – und sich jederzeit für jedermann freischalten lässt. Später kommt dann noch der Durchbruch, indem Politiker und Privatbürger sich transparent machen – 100% transparent (abzüglich Toilettenpausen). Aber: wie immer will jemand das vereiteln. Und auch nicht jeder, der nicht so Technik-affin ist, will mitmachen… Spannung und Zukunftsvision garantiert!
Egal ob Schwarzmaler oder Zukunftsfreund: alleine bei dem im Buch geschilderten Pitch für Firmenkäufe mitlesen zu dürfen und die Ideen nachzuvollziehen – Spannung pur!
Wie eigentlich das ganze Buch. Wenn man über die ersten Seiten, in dem einen schnell aber sehr detailliert die „Hauptdarstellerin“, der Campus, die Firma und ihr Job sowie ihre Freundin und der Bezug zu ihren Eltern vorgestellt wird, reißt es einen mit. Auch die Kajak-Beschreibungen und ihre Autofahren sowie Reaktion des Ex-Freundes und ihren Eltern: Spannend. Und dann kommt da ja noch der neue… und der Kollege… und der, der möchte, dass sie gegen alles ankämpft, weil es böse ist…
Schnappt Euch den Schinken und ab an den Strand – ich habe in meiner spärlichen Freizeit vier Tage gebraucht, um mich durch den Schmöcker zu schlagen – das könnt ihr sicherlich besser!
Mein Urteil: beide meiner Daumen hoch! Ein Muss, wenn man sich ein wenig für Internet, Technik, Zukunft und spannende Geschichten drum herum interessiert.
Über amazon Prime spätestens übermorgen schon lesen (nein, ich kriege nichts dafür, ist ein Service für Euch!), Taschenbuch, 10,00€.
„Ein guter Plan“ als Kalendar? – Wer bitte will das nicht?
Bei etlichen Projekten, die ich bisher über Crowdfunding unterstützt habe, warte ich bis heute auf die Lieferung. Da wurden noch Fehler gefunden, Lieferanten getauscht oder Materialien stellten sich für die Massenproduktion als untauglich da. Weder das Katzenspielzeug noch der Becher, der Trinkgewohnheiten und Inhalte in einer App protokolliert, hat bisher den Weg zu mir gefunden. Oder das USB-Kabel, dass das Handy nachts automatisch backupt. Hat sich mit Android M eh erledigt. Aber: selbst das ist noch nicht da. Aber: ein Projekt, dass ich im Dezember kurzfristig mitgetragen habe, erwies sich als pünktlich und gut: „Ein guter Plan„.
Kurz gesagt handelt es sich bei ein guter Plan um einen Kalender für das Jahr 2016. Einen Wochenkalender, um es noch genauer zu sagen. Aber das wäre jetzt ja nichts für die Crowd, wäre da nicht noch was besonderes. Sprüche, Weisheiten, Monatsvorausschauplanung, Monatsrückblick. Und all das 12x bzw. 52 Wochen. Im schicken Einband.
Tja – wen ich jetzt schon begeistern konnte, der/die muss sich leider noch ein bisschen gedulden – mittlerweile ist die komplette Auflage für 2016 ausverkauft. Auch die dritte Auflage ist mittlerweile restlos verkauft. Als Hausnummer: ich habe in Auflage zwei 25 Euro (inkl. Versand) bezahlt und hatte ab Mitte Dezember schon mal Zugriff auf das 1:1 eBook-PDF, welches auf dem EGP-Blog veröffentlicht wurde. So hatte ich zwar das Buch selber erst pünktlich ab Mitte Januar – aber bis dahin schon jeweils ein paar ausgedruckte Seiten, um „um die Runden zu kommen“.
Um Euch vielleicht schon heute für die Ausgabe 2017 anzufixen, noch zwei klassische Papershots:
Bei jedem Monatswechsel gilt es, zu überlegen, was der neue bringen soll – und Revue passieren lassen, was der alte gebracht hat. Dafür gibt es vier Seiten zwischen den Monaten, die – ergänzt um die Grundüberlegungen zu Beginn „des Buches“, ein Bild über den Verlauf des Jahres geben. Geplant – Ist. Schön zum nachblättern, aktiv eingreifen und umorientieren.
Hilfreich dafür ist auch, dass neben den jeweiligen Tagen Spalten zum Ankreuzen Eure jeweilige Stimmung wiedergeben. Somit könnt Ihr auf Woche oder eben längere Frist beobachten, wie es Euch geht, wenn der Stress zunimmt, der Schlaf dabei abnimmt und das soziale Leben zurück stecken muss. Oder wie erholsam Urlaub sich schlagartig auswirken kann. Praktische Teilung in berufliche und private ToDos:
Ich muss gestehen, für die Terminplanung ist mein Handy und Google Calendar nicht zu ersetzten. Klassische Milestones und „große“ Termine pflege ich aber mit „Ein guter Plan“. Auch nehme ich mir jeden Morgen die Zeit, einen Blick hinein zu werfen und meine Stimmung zu dokumentieren, ToDos der Woche zu checken und die nächste Woche aktiv mit zu gestalten. Am Monatsende gehe ich meine Erwartungen an den vergangenen sowie die Pläne für den kommenden Monat durch und gleiche diese mit meinen „Grundeinstellungen“ zu Beginn des Buches ab. Das kostet Zeit – klar… aber es lohnt sich!
Und solange EGP noch nicht als App zu haben ist, mache ich das alles eben klassisch in Buch- und Papierform… und: wer sich jetzt denkt „Geile Scheiße, will ich auch haben!“, besucht die Webseite und merkt Euch vor, ab wann 2017 zu bestellen ist… (so sorry!)
Buch des Monats: Mein Gott Walther!
Jeder, der so grob in meinem Alter oder auch ein paar Wochen älter ist, kennt zumindest das Plattencover von Mike Krüger, irgendwie gefühlt aus den 70er, mit dem damaligen Hammerhit „Mein Gott Walther“. Unter diesem Titel hat Mike Krüger mittlerweile seine erste Biographie veröffentlicht – und, noch besser: für Audible auch noch vorgelesen: Mein Gott, Walther: Das Leben ist oft Plan B.
Jeder kennt ihn, sei es aus Fernsehen oder im Radio, durch Musik oder eben eine Galaeröffnung: Mike Krüger. Aber… weiß jemand, wie er wirklich zur Musik kam? Wie er den Schritt ins Fernsehen geschafft hat? Warum er mit Gottschalk plötzlich im Kino gelandet ist… und wieso er immer noch auf Galaeröffnungen zu finden ist?
Das alles erzählt er uns selbst, in seinem zum Buch aufgenommenem Hörbuch bei Audible. Normalerweise brauche ich für Hörbücher auch immer ein paar Tage, bis ich damit durch bin. Aber ich fand, trotz der vom Praktikanten manchmal einfach mit zu langen „Kunstpausen“ zusammen geschnippselten Version, die Geschichte und einfach die Art und Weise, wie Mike sein Hörbuch aufgenommen hat, so spannend und witzig aber vor allem auch interessant zugleich, dass ich es in „nur“ drei Tagen durch hatte… und, ja, der Titel verspricht nicht zu viel!
Spoiler-Alarm: Eine absolute Neuigkeit war, dass „Mein Gott Walther“ quasi als Frühwerk beim ersten Kontakt mit einer Gitarre entstand. Auch plastisch die Zeit im Internat oder der Weg hin zur Musik, der eigentlich ein Studium und die daraus resultierende Finanzierungsmöglichkeit als Azubi über den Weg zum Bund brachte. Und dann der Plan, doch zu studieren… oder eben doch als Musiker berühmt zu werden – immer mit dem Gedanken, dass dieser Erfolg nicht von dauer sein möge… vor allem, wenn der Manager am meisten an sämtlichen Verträgen verdient… Auch der Blick hinter die Kulissen von Promikollegen und dem täglichen Irrsinn in diesem Geschäft ist einfach nur spannend und in einer unterhaltsamen Art und Weise wieder gegeben.
Klar, könnt Ihr jetzt einfach zum Buch greifen – aber dann würde Euch der unterhaltsame Stil und die „Stimmenimitationen“ von Herrn Krüger im Verlauf einfach fehlen, die Euch das Hörbuch nahe bringen! Und, wenn Ihr jetzt zugreifen solltet: reserviert Zeit, man kann einfach nicht aufhören!
Gut, dass gerade ein paar Tage frei sind, was? Viel Spaß – und „mein Gott Walther!“
Buch Review: Vollidiot, der letzte Zeit…
Im Jahr 2016 wird mein Blog ein paar neue Kategorien erleben – und eine davon wir die – hoffentlich – regelmäßige Büchereview werden. Nicht umsonst habe ich den Vorsatz gefasst, jeden Monat mindestens ein Buch zu lesen. Kann natürlich sein, dass ich da eine faule Kartoffel aus dem Hut ziehe, damit möchte ich Euch, wenn sie nicht das Niveau „Toilettenpapiernutzung“ erreicht, nicht unbedingt nerven… Nein… wobei… heutiges Buch ist noch echte Männerunterhaltung!
Und bei Männerunterhaltung meine ich nicht diesen neumodischen Mist wie 50 shades of grey… den Männer sich heimlich kaufen, weil die Frauen ihn haben und jetzt plötzlich Ansprüche im Bett stellen. Also, heute nichts für die Fortbildung schwächerer Matratzenbullen, nein – echte Männerunterhaltung!
Vielleicht sagt dem Einen oder anderen das Buch (oder wahlweise der Film) „Vollidiot“ noch was. Der Debüt-Roman von Tommy Jaud. Dieser hat in Summe drei Teile, wobei Jaud selbst sagte, dass der (aktuell…) letzte Teil damit die Simon Peters-Serie auch beenden soll… Schade… aber… besser so, als irgendwann ganz lasch nach dem Vorwort zur Seite gelegt zu werden.
Worum geht es? Simon Peters, eher ein kleiner Egoist und Egomane und sein tägliches Leben. Klar, Frauen. Oder eben keine Frauen. Irrwitze Ideen und Geschichten, die trotzdem Dir und mir jeden Tag so passieren könnten – hätten wir nur dieses doch etwas reduzierte Schamgefühl und den witzig zu lesenden derben Humor. In Vollidiot geht es um Ikea, die Traumfrau, die Putzfrau, die Dumpfkuh… schnappt es Euch, Ihr werdet es nicht aus der Hand legen, bis ihr durch seid.
Im Teil zwei, mit dem vielsagenden Titel „Millionär“ starten wir ein wenig schlechter als zuvor. Arbeitslos, perpektivlos, lustlos – aber genervt von allem, was lebt, spricht und produziert. Bis die nette Stimme der Beschwerdehotline plötzlich ein Gesicht bekommt und auch die neue Nachbarin nicht mehr ganz so fett wirkt, wie am ersten Tag… und: Promis!
Aber, in Teil drei, Überman, hat Jaud den alten Drive wieder und Peters springt durchs Leben, zuerst mit, dann ohne Frau, dann wieder mit, dann durch die Vorgärten von Freunden und Nachbarn, durch Schlaf-Zeitzonen und durch Weinkeller zum Weltuntergang.
Nun, kurz im Detail: Wenn es dicke kommt, dann richtig! Die Kohle aus „Millionär“ glaubt man gut angelegt – bis plötzlich eine kleine Portfolio-Korrektur die Anlagequote in den Minusbereich zieht. Parallel dazu will die Freundin wieder studieren und verlässt sich auf die finanzielle Unterstützung. Anstatt an dieser Stelle den Mund aufzumachen und das Buch zu beendet macht unser Real-Held den Fehler des „alles passt, alles wird gut“. Nun gilt es, binnen kürzester Zeit eine Privatinsolvenz abzuwenden, wieder an Geld zu kommen – und sei es, in dem man (SPOILER!) erfolgreich Jamie Oliver verklagt! – oder eben im drohenden Weltuntergang des Maja-Kalenders eine neue Geschäftschance wittert…
Ich weiß, die Detaillierung ist nicht wesentlich besser als der einleitende Satz zuvor – aber die Geschichte ist einfach GEIL! Ich habe es in nur drei Tagen, also an den Abenden der Tage, durch die 350 Seiten geschafft und musste alles: mitleiden, mitfühlen und lauthals lachen.
Ein Männerroman wie er sein sollte: aus dem Leben gegriffen, bildhaft und kurzweilig! Schnappt Euch den Schinken, Männer – und lesen los!