328 Meine Einladung an meine täglichen Podcasts, die ich höre: Herr Bröker (WELT und/oder Table Today), Herr Repinski (Politico), dem Handelsblatt (in Vertretung an die sehr prägnante Männerstimme von Herrn Rickens) des Morning Briefings und Herrn Steingart vom Pioneer Briefing: Eine Runde E-Auto, Säulen und Ladeplanung aus erster Hand

Die heutige Überschrift sagt an sich alles, ich könnte hier aufhören. Aber ich will es bekräftigen: Ich sehe aktuell keine Probleme an der Anzahl von Ladesäulen. Und auch nicht in dem Ausbau, der meist eher daran scheitert, dass die Strommengen nicht geliefert und angeschlossen werden können, die Parks daher etliche Wochen vor sich hin vegetieren, ohne dass sie genutzt werden können. Deshalb spreche ich hiermit eine Einladung an die Herren Bröker, Repinski, Steingart und das Handelsblatt aus, mit mir eine Strecke zu fahren, die ich seit meinem Wechsel auf „E“ mehrfach im Jahr fahre – und trotzdem immer noch neue Ladesäulen und Anbieter entdecke. Sind Sie bereit für eine Erfahrungsrunde über die Autobahn, Landstraße und auch gerne durch die jämmerlichste Hauptstadt von Welt? Mein Angebot steht, E-Mail an steve@schutzbier.com reicht aus! Los geht’s!

Meine Lieblingsladesäule der EnBW - und was sich so getan hat! / Bild-/Quelle: ibdnhubzs.de
Meine Lieblingsladesäule der EnBW – und was sich so getan hat! / Bild-/Quelle: ibdnhubzs.de
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Faktencheck Ladesäulen Berlin

Ich habe mir vorgenommen, mit den Podcasts und auch mit den Blogs nicht mehr über eine Länge von zehn Minuten zu kommen – das wird heute die erste „Probe“ meines Vorsatzes. Warum? Weil ich in den vergangenen Tagen in vielen Podcasts immer wieder zwei Dinge gehört habe: Laden ist in Deutschland viel zu teuer und der Ausbau der Ladeinfrastruktur scheint ins Stocken zu geraten.
Das habe ich in vertrauten Quellen wie Achgut, aber auch bei Steingarts Pioneer Briefing und gestern und heute auch bei Table Today mit Michael Bröcker und auch bei der „Konkurrenz aus Leidenschaft“ von Politico und Gordon Repinski. Und ja, auch das Handelsblatt Morning Briefing flüstert mir so was ins Ohr.

Ich stelle mir die Frage, wer ist die einhellige Quelle der großen Podcasts? Die Aussage am Frühstückstisch im trauten Heim? Und, ganz wichtig: über welche Ladesäulen reden wir? Die eher langsamen 11 oder maximal 22 kW-AC-Lader? Oder die mittlerweile weit über 300 kW-DC-Schnelllader, die bei geeigneter Fahrweise nicht viel länger als ein Tankvorgang dauern?

Also, lieber Herr Repinski, lieber Herr Bröcker und auch Herr Steingart – machen wir einen Realitätscheck:

AC-Säulen in der jämmerlichsten Hauptstadt von Welt, in Berlin.
Ja, hier fällt wegwn eines nicht vorhandenen Verkehrskonzepts und viel Zuständigkeit-Bezirkschaos gerne wegen Radwegen oder der Abschaffung von Parkplätzen auch die eine oder andere „Langsam-Lader-Säule“ verloren. Mein bestes Beispiel und frühere Lieblings-11-kW-Ladesäule: Boelkestraße, danke, Fahrradweg.
Aber: Quasi einen Strich leicht schräg nach oben in die nächste Querstraße steht die nächste AC-Säule, gleicher Preis, keine Minute mehr Gehweg.
Es muss schneller gehen? Beim Burger King am Tempelhofer Damm ist eine EnBW bis zu 75 kW, muss es noch schneller gehen, die Katzbach runter zu Hellweg – aber die Öffnungszeiten beachten – schon stehen da schnelle und noch schnellere EnBW-Ladesäulen!
Dies war nur ein kleiner Ausschnitt in Tempelhof. Ich empfehle die kostenfrei-nutzbare App „ChargeMap„. Da finden sich auch genug Ladesäulen bzw. die Preise von weiteren Anbietern, z.B. den Markt-verzerrenden lokalen Stromanbietern mit mich neidisch machenden Tiefstpreisen oder auch Shell, Aral oder EWE-Go.

Schon klar, Schutzbier – aber auf dem Land, mehr Milchkannen als Ladesäulen

Aber, klar, Herr Steingart, Herr Repinski und Herr Bröcker, das ist Berlin, ob man es hasst oder eben definitiv zum Teufel wünscht, klar, hier sind Säulen kein Problem. Ok, gut, machen wir es ländlicher!

Gehen wir nach Bayern, in den Landkreis Regensburg. Der Markt heißt Regenstauf, sehen wir uns die Situation an: Direkt am Bahnhof, also, um genau zu sein, dahinter, ist eine 300 kW-Schnellladesäule vom Regensburger Platzhirsch. Die sich mit einem Anbieter zu 49 Cent/kWh beladen lässt. Aber pssst! Nicht weitersagen! Da lade ich gerne!

An der OMV findet sich eine EnBW-Ladesäule mit zwei Lademöglichkeiten; gut, man sollte sein Auto kennen und auch parken können. Ich bin hier noch nie angestanden.

An dem inner-markt-ischen Parkplatzen, Nähe Rathaus und Zugang Marktplatz, jeweils zwei Ladesäulen bis zu 22 kW. Aldi Süd schwächelt leider, die Säule ist unfassbar günstig, hat aber bei meiner letzten Ladung knapp 5 kW rausgeblasen. Zu irgendwas aus dem Gedächtnis für 24 oder 29 Cent, mit EC- oder Kreditkarte der Wahl.

Auch beim Max-Center, Ladesäulen. Zu den Schulen Eckert – Ladesäulen. Von dort die Straße ins Wohngebiet: Ladesäule. Gut, alles Langsamlader, aber dafür gewissermaßen in Gehweite von zu Hause. Allerdings ist in dieser Gegend eher die Fotovoltaik auf dem Dach mit Überschuss-Ladung für das E-Auto zu finden, statt die Suche nach einer Ladesäule.

Auch aus Regenstauf raus, beim Kindergarten in der Wohngegend: eine Ladesäule für Langsamlader. Lieber Herr Bröker, Herr Steingart und Herr Repinski… ich habe die Eingangsfrage vergessen… ach so, die Ladesäulendichte. Kann ich so nicht bestätigen. Aber sollten Sie hierzu live und in Farbe weitere Details wollen, jederzeit über steve@schutzbier.com!

Ach so, die Autobahnen…

Oh Mensch, Herr Bröker, danke für den Einwand. Auf der Autobahn kann es schon mal eng werden. Keine Säule, nur Tankstellen? Tja, erlauben Sie, Herr Bröker, Herr Repinski und Herr Steingart, ich widerspreche.

Ich fahre viel zwischen Regensburg und Berlin. Schön, die A9 runter, dann über die A72 auf die A93 und direkt bis zum Ziel.

Wenn man erst mal die unfähigste Hauptstadt hinter sich hat und idealerweise den „Bruder im Geiste der Unfähigkeit“, Brandenburg, verlassen hat, kann einen nichts erschrecken.

Ich habe hier drei mögliche Modelle, um mit meinem Akku ans Ziel zu kommen. Aber, meine Herren, eine Fußnote: Ich bin schon mit meinem Diesel (190 PS, Limousine), als ich noch als Endziel Erlangen und nicht Regensburg bediente, von 130 auf 120 km/h gewechselt. Probieren Sie es aus und staunen Sie, die Mathematik rechnet auf dem Papier viel mehr „Zeitverlust“ aus, als die Realität mir seit Jahren bestätigt!

Nun zu meinen Modellen:

  1. In Berlin morgens auf 80 % laden und bis Schleiz, für mich, wenn auch falsch, die „geistige Mitte“ meiner Strecke, fahren
  2. In Berlin mit einer Reichweite von 80 Kilometern losfahren (wahlweise über eine Bundesstraße auf die Autobahn oder direkt, aber weniger schön, auf die „Stadtfußgängerwegführung“ A100
  3. Im Winter, da ich keine Garage oder Stellplatz habe, auf mindestens 90 % laden und auf das Beste hoffen (mehr dazu später).

Ich betone nochmals, dass ich für dieses lange Streckenfahren 120 km/h per Tempomat bevorzuge, auch, da ich mit Nachwuchs im Auto sitze und gerne am Stück ankommen möchte. Ich unterstelle Herr Bröker, Herr Steingart und Herr Repinski, sie verstehen mein Ansinnen.

Also, mein Modell 1: Stau ist beim E-Auto nicht so schlimm, was den Verbrauch angeht, wenn der Wagen steht, verbraucht die Technik, das Licht und alles Weitere nicht viel mehr als eine übliche 9-Volt-Batterie von der Tankstelle oder dem Supermarkt. Das macht das E-Auto im Wirkungsgrad zwischen Laden und Verbrauchen unschlagbar!
Kurz gesagt: mit den 80 % und 120 km/h-Tempomat komme ich problemlos nach Schleiz zum Ladepark meines Vertrauens – man muss sich nur daran gewöhnen, dass man mit 3 % Restakku und ca. 8 Kilometer Restreichweite immer noch Spielraum besitzt, um nicht vorher panisch abzufahren und nachzuladen. Und, wem von Ihnen, Herr Repinski, Herr Bröker und Herr Steingart wurde denn schon schwitzig bei der 3-%-Angabe? Oder anders gefragt, speziell an Herrn Steingart: wie weit fahren Sie denn die Pioneer One/Two so auf der Spree und den Fahrten durch Deutschland runter? Und wo laden Sie dann? Das würde mich interessieren!

Nun Modell 2: Jetzt heißt es sich festhalten! 80 km Reihweite um aus Berlin rauszukommen und zu laden. Ohne hier gleich den Vormittag zu verbringen? Glauben Sie es mir, meine Herren Bröker, Steingart und Repinski, geht problemlos und schneller, als Kritiker uns gerne glauben lassen wollen!
Da wir nun in Brandenburg die erste Ladepause nach 60 Kilometern machen, ist der Akku warm von der Fahrt und somit holen wir die maximal-größte-Ladepower, die bei meinem E-Auto leider auf 129 kWh beschränkt ist, seitens des Herstellers und seiner Plattform für die Mehrmarkenstrategie.
Somit hänge ich mich hier für 15, 17 oder gar 20 Minuten an die Ladesäule und fahre mit Reichweite 200 Kilometer weiter. Wissend, dass ein Anbieter in 40 Kilometern kommt. Und der nächste, also, von dem ich weiß, in weiteren 95 Kilometern. Auch hier, 20, wenn Sie sich wohler fühlen, 25 Minuten und weiter geht es zu meinem „erdachten halben Wegpunkt“, Schleiz.
Hier fahre ich vom Ladepark nicht zurück auf die A9, ich genieße die Ruhe im Wagen, durch die Ost- und dann Westromantik, direkt auf die A 72, um dann sofort auf die A93 zu fahren.
Ladepause beim früher bekannten Wernberg-Köblitz bei den Resten von Conrad Elektronik – und ab nach Regensburg. Wir sind also jederzeit behütet von Ladesäulen!

Mein letztes Modell 3, die Herren Steingart, Repinski, Bröker:
Ich stehe leider mit meinem E-Auto in Berlin nur am Straßenrand. Das verlangt dem Akku viel ab. Im Sommer Hitze über die Idealtemperatur von 24 Grad, ab Herbst grundsätzlich das Maximum aus der Zellchemie zu holen, weil es dem Akku zu kalt ist. Dem könnte man mit einer sogenannten Akkuheizung entgegenwirken, ungünstigerweise hat meine Serie des Fahrzeugs dies nicht.
Also lade ich morgens an einem Schnelllader den Akku auf gute 90 %, die werde ich benötigen. Da der Fahrtwind ausreicht, den nun ohne Schnellladekabel nicht mehr „temperierten“ Akku schnell wieder auf Außentemperatur zu bekommen. Und damit verfahre ich um die fünf Kilometer Reichweite für gut einen Kilometer Strecke. Aber, Herr Bröker, Herr Repinski und Herr Steingart, bleiben Sie ruhig: das habe ich nur, wenn die Strecke ebenerdig ist. Erst mit einem E-Auto im Winter bemerkt man, wie viel man doch ständig bergauf fahren muss und was DAS dann noch zusätzlich Akku frisst…!
Aber denken Sie an mein Modell zwei: öfter, dann aber auch ein wenig länger, vielleicht so sieben Minuten mehr, als mein „Modell zwei“ und die Fahrt geht wie geschmiert weiter.

Ich lade Sie gerne jederzeit ein, Fahrt, Ladeplanung, Vorbereitung

Und nun sind Sie dran: Holen Sie sich die Infos endlich aus erster Hand! Springen Sie mit mir ins E-Auto, wir planen eine Strecke, wir schauen auf die Ladesäulendichte und fahren los. 120 km/h Spitze! Direkt ab Bordsteinkante.

Also, lieber Herr Bröker, Herr Repinski und Herr Steingart – und auch das Handelsblatt, das ich wirklich vollkommen unbeabsichtigt permanent vergessen habe, ebenfalls zu benennen: Holen Sie sich das wahre Bild zu Ladesäulen und Kosten! Ich lade Sie, wie zuvor geschrieben, gerne ein.

Mail an steve@schutzbier.com reicht, wir finden sicherlich einen zeitnahen Termin.

Ich bin wirklich gespannt, ob und wer sich bei mir meldet, aber das könnte ein weiterer Blogbeitrag und Podcast werden!



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