335 Ein neuer Tintendrucker muss schnell her, das ist heutzutage gar nicht mehr so einfach

Im April 2019 habe ich meinen letzten Tintendrucker gekauft, der nun gegen Ende November beim Druckkopfreinigen leider die beiden Schwämmchenplatten mit abräumte. In dieser Zeit habe ich, meist im Duplex-Modus gedruckt, der Drucker kommt auf etwas an die 50.000 Blatt Papier in dieser Zeit. Es war der Canon PIXMA G5050, mit dem ich sehr zufrieden war, auch, da er keine Patronen oder Abo-Modelle mit sich bringt, sondern Tintenflaschen, die man direkt in den Drucker schüttet. Für mich als Vieldrucker eine unfassbar günstige Methode, viel zu drucken und trotzdem nur knapp 10 Euro für eine Flasche zu zahlen. Daher, und das Bannerbild zeigt es schon, war für mich klar, ich will wieder einen Canon. Leichter gesagt als getan…

Da ist er, das gute neue Stück! Nix Black Friday, aber dank Preissuchmaschine günstiger als amazon! / Bild-/Quelle: ibdnhubzs.com
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Modellpalette

Wer so grob in meiner Altersklasse ist, wurde mit den ersten Tintendruckern von HP groß. Zwei Patronen, ständige Druckkopfreinigung und gewonnen hat für die wenigen Milliliter Tinte immer der Hersteller. Selbst der schwarz-weiß-Nadeldrucker, den hp somit ablöste, druckte mehr – aber eben ohne Farbe.
So war mit dem ersten Konkurrenz-Produkt von Epson klar, wenn der hp nicht mehr mag, dann kommt der Epson. Nicht so ein windiges Gehäuse, Farbe scharz. Und die Patronen, zwei an der Zahl, in Summe unter dem hp-Preis für nur eine Patrone.

Ach ist das lange her… seitdem habe ich weitere und verschiedene Modelle und Typen ausprobiert und verschlissen. Was mich, bevor ich den Weg zu Canon fand, sehr überzeugt hat, war Brother. Auch, da die Tintenpatronen über ebay quasi geschenkt sind und Brother zwar einen Schutz gegen Drittanbieter verbaut, aber irgendwie auch nicht wirklich. Somit war hier auch günstig drucken angesagt. Und bei der Modellpalette war es nicht schwer, einen passenden zu finden!

Dann kam Canon

Mit der PIXMA-Serie hatte mich Canon aber von Anfang an überzeugt: Tinte aus der Flasche, je Flasche unter 10 Euro. Je nach Größe und Geldeinsatz auch mit Scanner-Kopie-Drucker-Funktion. Und auch der kleinste Drucker hatte Duplex verbaut. Kein Gewurschtel mit bedruckten Zettel, die man wieder in die Papierkasse einlegen musste. Und wehe, man hat sich vertan, dann waren Vorder- und Rückseite auf einer Seite. Oder eben um jeweils 180 Grad verdreht. Nicht bei Canon, standardmäßig dabei.
Ich bin mit der damaligen Mittelklasse, dem G5050 gestartet – und war zufrieden bis zum bitteren Ende.

Da ist es sicherlich nicht überraschend, dass ich wieder einen wollte. Also, Blick auf die Webseite… äh… ja… Ich bin Consumer… und, wenn sich die Seite dann irgendwann zumindest mal im Ansatz aufgebaut hat, möchte ich mehr zu den Megatank-Druckern wissen. Nur, dass auch nach langer Wartezeit nur die mich dutzende Haupttextzeile erfreut, kein Bild, kein Drucker – das darf doch nicht wahr sein!

Also, Megatank. Da die Canon-Seite immer noch kein Bild laden möchte, ab zu meinem Lieblings-Amerikaner. Aber amazon war hier auch keine Hilfe. Es gibt ein Mittelmodell, dann ein Einsteiger und eine Seite weiter dann auch ein High-End-Gerät. Die Beschreibungen sind so spärlich, dass sie nur von Canon kommen können. Nein, das hilft mir nicht weiter, ich verliere mich zwischen den Mega-Druckern, so wie mein alter, aber es fehlen Angaben. Auch kann ich in Teilen die Tintenflaschen nicht auf Anhieb finden… nein. So geht das nicht! Auch konnte ich bei amazon den Unterschied, zwischen den „schwarzen“ Megadruckern und der wohl ganz neuen Serie Maxify nicht erkennen.

Nun dreht sich alles um Ausstattung und Preis. Canon-Webseite, eine Zumutung, ich habe immer noch keine Bilder! Zurück zu amazon, zielstrebig klicke ich auf ein 500 Euro Modell. Äh, heute nicht, ich suche weiter. Die Modellnummern fallen über mich her, 1280 trifft auf den 2250, dieser kommt neu als 3210, mal Maxify in einem geilen weißen Gehäuse, dann wieder als Pixma in schwarz. Parallel dazu fällt mir auf, dass ich bei einem Pixma bleiben sollte, da ich noch einige original verpackte GI-50-Tinten für meinen alten G5050 habe. Klärt sich leider schnell, die neuen Modelle benötigen alle andere GI-Nummern. Erschwerend, nach einer weiteren Google-Suche, da Canon immer noch Bild-leer ist, festgestellt, dass einige der schwarzen Pixma-Drucker, die mir amazon ausgeworfen hat, anscheinend schon eher altes Eisen mit stolzem Preisschild sind.

Also auf zu Canon US. Lädt ebenfalls langsam, aber, nach dem Motto „Als die Bilder laufen lernten“ kamen endlich Bilder. Und siehe da, Maxify scheint die noch letzten Pixma-Restposten zu ersetzen. Also, Suche von vorn beginnen und nun auf die Maxify konzentrieren.

Also neue Serie

Was mir sofort auffällt, dass sich die Tinten pauschal um das Doppelte erhöht haben. Schwarz über 20, die Farbe bei fast 18 Euro. Ok, wird der Drucker also dauerhaft auf „Sparsam“ gestellt. Dann sollte es nicht zu sehr zu Buche schlagen.
Ich bin mittlerweile so auf Canon verbissen, dass ich ganz vergesse, auch bei Brother nachzusehen.
Nach ein wenig Hin und Her ist die Wahl gefallen: Mittelklasse, um die 300 Euro – so amazon. Es soll der Canon MAXIFY GX3850 werden. Preislich auf Höhe meines alten PIXMA G5050, hier aber wohl knapp unter Mittelklasse. Aber, was ich nicht brauche, mit Kopierer im Gerät. Und nach so viel Suche und Vergleich noch in einer Preissuchmaschine nachgesehen. Warum? Weil amazon über eine Woche Lieferzeit auf das Gerät hat.

Ich bin alte Schule, ich benötige den Drucker lieber fünf Minuten schneller als später! War aber eine weise Entscheidung, mit der Preissuchmaschine – mit der Ersparnis zwischen Office Discount und Lieferung frei Haus übermorgen zu amazon habe ich gleich noch zwei komplette Tintenflaschen-Refills mitbestellt. Somit, von meinem bisherigen Druckaufkommen ausgehend, werde ich wohl frühestens August oder September neue Tinte bestellen müssen. Und ja, der Office Discount hat, Sonntagabend bestellt, Montagmittag verschickt und Dienstag vor Mittag war der Drucker da.

Aber dann…

Canon legt mittlerweile gar keine Handbücher mehr bei. Wenn das der deutsche Gesetzgeber wüsste, so geht das gar nicht. Aber, um keine Langeweile aufkommen zu lassen, wenn man den neuen Drucker einfach nur jetzt und sofort installieren will, gibt es windiges 7 Gramm Papier mit mindestens drei unterschiedlichen Links auf Seiten, die in kaum einem Fall deutsch sind. Und auch nicht wirklich weiterhelfen. Merke: Druckertreiber laden und das IJ Printer Assistant Tool laden – so lässt sich der Drucker, wenn er schon irgendwie angeschlossen sein sollte, einfach per Maus einrichten.
Ach ja, wenn er angeschlossen ist: Meine Wahl kann WiFi und USB. Es ist zwar in einer dieser Verlinkungen auch von Ethernet die Rede, aber ich bin weder blind noch würde ich eine Netzwerk-Buchse übersehen. Und der Drucker druckt nur, wenn er an eine moderne, Farbe blau, USB-Schnittstelle am PC angesteckt werden kann.

Wer sich, im Unterschied zu mir, Zeit sparen möchte, sollte mit USB starten, alle Updates, auch für die Firmware, ziehen und installieren lassen und dann erst mit WiFi beginnen. Warum? Weil die Version aus dem Karton nach vielen Versuchen und zum Schluss mit manueller Eingabe des Netznamens und eines 47-stelligem WiFi-Schlüssel keine Verbindung herstellen wollte. Nach dem Update konnte ich die WPS-Taste an Router drücken und schon lief alles, binnen Sekunden.

Drucker ist nun eingerichtet, per USB und WiFi erreichbar. Was will man mehr!

Erster Erfahrungsbericht

Während ich zwischen den Canon-Webseiten hin und her jongliere und einfach nichts passen geschweige denn, funktionieren wollte, hätte ich den am liebsten zurückgeschickt. Ich habe schon bei Ebay nachgesehen, ob es den Pixma G5050, also meinen alten Drucker, nicht noch mehr oder weniger halbwegs neu zu kaufen gibt. Aber klar, nein!

Als dann aber die neue Firmaware endlich auf dem Drucker war und man somit auch mit der Software von Canon arbeiten konnte, ging alles rasant.
Dann der erstmalige Refill aus den mitgelieferten Flaschen – welche übrigens Originalgröße und nicht so ein minimalistisches anzufixendes etwas sind, wie bei anderen Herstellern – und, wie ich es von meinem alten Drucker gewöhnt bin, bleibt sogar ein Finger-dicker „Bodensatz“ in den Flaschen, so mag ich das.

Kurz noch die Rahmendaten:
Ich nutze den oben hinten verbauten Papiereinzug, um Altpapier, das leere Rückseiten hat, zu bedrucken. Hier habe ich mir eine Einstellung im Druckertreiber eingestellt, die Duplex verhindert und zusätzlich sparsam drucken soll.
Die Papierkassette hat ebenfalls eine Einstellung für sparsam und eine weitere für „normal“, beide nur für Duplex. Und was ich besonders mag: Ich kann hinten über einen dritten Einzug Karton bedrucken, der hier gerade eingezogen und direkt bedruckt wird. Mal sehen, wann ich diese Funktion erstmals nutzen werde.
Drucker seit 19.11. im Einsatz, bereits fast 400 Blatt – im Duplex-Modus – gedruckt.

Schattenseiten

Na klar, wenn der Schutzbier schon mal einkauft, muss es ein Montagsgerät sein. Oder doch nicht?
Ich hätte letztes Wochenende echt kotzen können. Will ich doch glatt am 23. ein umfangreiches Dokument drucken. Und was ist: Bestenfalls zieht er das Papier ein und bedruckt es, aber wenn es zurück zur Duplex-Einheit geht, zerfetzt er es. Also, den schick in meinen Schreibtisch verbauten Drucker abgebaut und auf dem Fußboden einer Inspektion unterzogen. Ergebnis: Wenn es kein Transportschaden ist, müsste er jetzt wieder laufen. Tut er aber nicht, nun reißt er das Papier schon von der Kassette raus ein.
Ich habe das Gerät über zwei Stunden untersucht, auch in Hinblick auf meinen Verdacht mit dem Transportschaden. Aber, bis auf im Inneren, also unkritisch im Gehäuse, eine kleine Spaltmaßgeschichte entdeckt, die aber nicht für den plötzlichen Verlust des Papiereinzugs verantwortlich gemacht werden kann. Also, suche ich weiter… und als ich resigniert dem Händler schreiben wollte, dass er umgehend einen fehlerfreien Drucker liefern und mir eine Rücksende-Etikette mit reichen soll, fällt es mir ein: Als ich morgens, bevor die Fehler los brachen, gedruckt habe, und entschuldigt bitte, dass ich es nur hochgradig fachmännisch ausdrücken kann, schepperte was und, ich war mir nicht mehr sicher, es könnte hinter den Schreibtisch und auch bis zum Boden gefallen sein.

Also, den Schreibtisch noch halb abgebaut, um hinten unten prüfen zu können, ob mein Drucker schwangerschafts-bedingt einen neuen Mini-Drucker geboren hat… und siehe da, auf dem Boden finde ich die Duplexeinheit. Nichts Geburt, mehr doch ein Transport-Ding. Eingesetzt, richtig „fixiert“ und schon druckt der Drucker wieder wie ein junger Gott.

Also…

Wir hatten kleine Verständigungsprobleme, von der Canon-Webseite über amazon und der absoluten Nichtanwesenheit eines Schnellanleitungsdings oder eben eines Handbuchs. Aber dank Einrichtungsprogramm war alles gut und die Firmware ist nun auch in letzter Version 3. Auf das Kalben der Duplex-Einheit, die wohl von mir unbemerkt im Paketversand raus gerüttelt wurde, hätte ich verzichten können. Aber, gut zu wissen, dass meinen neuen Drucker so schnell nichts erschüttern kann. Und ich bin so nun gleich zu Anfang auf du und du mit meinem Drucker gekommen.
Nun bin ich gespannt, da er von der Linie her ein Schritt nach oben ist, wie lange der Maxify nun hält. Ich gebe mal zum Abschluss eine Zahl vor: mindestens fünf Jahre!

Solltet ihr auf der Suche nach einem Drucker mit vielen Möglichkeiten und verschwindend geringen Druckkosten sein, nehmt euch die Ladezeit und seht bei Canon vorbei. Und wie gesagt, prüft vor Kauf in einer Preissuchmaschine, was der wirklich günstigste Preis ist.


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