2023. Der Wegfall der Mehrwertsteuer auf Solar, korrekterweise, Photovoltaik. Und, unfassbar, aber wahr, gilt dies auch für die „kleine Schwester“, das Balkonkraftwerk. Und, noch eine Neuerung aus Januar, die aktuell nur eine Empfehlung ist, aber sofort den Startschuss gab: Es ist nicht mehr bei 600 Watt Leistung Schluss, nun dürfen es 800 sein. Die viel gefürchtete und in 99 % der Fälle nutzlose Wieland-Dose muss es auch nicht mehr sein. Es wird also für Mieter mit Balkon und der Ost-Süd-West-Ausrichtung jetzt auch mehr und mehr interessant, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Aber was, wenn man im jämmerlichen Berlin in einem angeblich Fassaden-seitig denkmalgeschützten Haus wohnt, das noch aus der Hitlerzeit steht? Hier hilft nur Hartnäckigkeit gegenüber dem Vermieter und diskutieren, diskutieren und diskutieren!
Falls „Balkonkraftwerk“ noch kein Begriff sein sollte, eine kurze Einleitung: Es handelt sich hierbei um eine kompakte Photovoltaik-Anlage, mit zwei Zellen, einem Gleichrichter und, je nach Anbieter, ein wenig mehr an Zubehör. Aktuell liefern mehr und mehr Verkäufer auch eine WiFi-fähigen Zwischenstecker mit, der die eingespeiste Menge Strom protokolliert.
Wie der Name schon sagt, wurden diese Kraftwerke bisher an Balkonen montiert, es spricht aber nichts gegen eine Montage auf dem Dach oder im Garten. Wichtig ist, Strom wird hier nur erzeugt, wenn Sonne auf die Paneele fallen kann. Und je besser diese bestrahlt werden, umso besser die Ausbeute.
Aufgrund der Höhe über Grund der Wohnung hier im Hauptstadtkaff und dem sich wohl manifestierten Gerücht, dass die Fassade hier unter Denkmalschutz steht, stellt mich eine Montage vor diverse Probleme: Die seichte einschienige Balkonbrüstung ist zu kurz, um zwei Paneele aufzunehmen. Ich rechne, wenn dann mit der jetzt großen 800 Watt-Variante, mit einer Größe ab zwei Meter auf Minimum 1,70 Meter. Und ein Gewicht je Paneel von 15 bis 20 Kilo. Fällt, im wahrsten Sinne des Wortes, aus.
Idee zwei: Ein Gerücht am Boden des Balkons verdübeln und daran die Paneele aufhängen. Sicher, sauber, scheiß auf Denkmalschutz, es ist ein scheiß Balkon! Problem: keinerlei Lichteinfall mehr in die Wohnung durch die Balkontür, somit erzeuge ich Strom, der leider die Ölheizung nicht bedient. Und auch hier das Problem der Breite der Paneele: ich kriege beide nicht nebeneinander montiert. Balkon zu klein.
Abhilfe wäre hier, wenn der Vermieter mitspielt, die Paneele an der Front des Balkons aufzuhängen. Problem: Denkmalschutz. Und der Vermieter. Wobei ich hier Ende Januar plötzlich ein Schreiben erhalten habe, ob ich noch Interesse hätte, da er dann eine Anfrage bei der Denkmalbehörde starten würde. Klar habe ich Interesse. Die Frage ist nur, wer mit welcher Leiter oder über welche Befestigungen sich wahlweise von unten nach oben oder über den Balkon abseilen lässt, um diese Löcher zu bohren.
Und ja, die Löcher allein helfen nicht: ich benötige für die Module eine passive Halterung oder, was für die Effizienz besser wäre, Aufstellmodule, die ich bis zu 60 Grad hochziehen kann, um im Rahmen der Sonnenbestrahlung immer das Maximum herausholen kann. Abermals gute fünf bis zehn Kilo on top!
Aber reizen würde es mich doch: Die Technik in den Paneelen ist identisch mit den „großen“ Stücken auf den Dächern. Garantie bis zu acht Jahre auf die Photovoltaik. Lebensdauer mindestens 25 Jahre. Bei konsequenter Anpassung des Nutzungsverhaltens im Rahmen der Stromlieferung durch das Kraftwerk und bei idealer Ausrichtung ist eine Amortisation innerhalb von drei bis vier Jahren möglich – um dann weitere 20 Jahre geschenkt Strom zu bekommen.
Wer jetzt immer noch keine Vorstellung hat oder lieber endlich mal ein Bild sehen möchte, folge diesem exemplarischen Link zu meinem Lieblings US-Online-Versender. Hier ist, neben Preis und Lieferumfang, viel zu entnehmen.
In Berlin, zumindest in der aktuellen Wohnung, habe ich das Projekt leider erst mal aufgegeben. Die Umsetzung scheitert an Platz, Denkmalschutz und einem gewissen Verlust an Lebensqualität. Hätte ich hier ein normales Geländer, wie auf dem Bild oben links, ich hätte es schon längst installiert! Aber so soll es nicht sein.
Mal sehen, was seitens des Vermieters und dann der Hausverwaltung noch so kommt, vielleicht gibt es hier Unterstützung bei der Montage, dann wäre ich eine Sorge los. Aber zunächst müssen Berlins Hobby- und Freizeitpolitiker als auch Angestellte im öffentlichen Dienst der „Stadt“ noch ihr o. k. für die Löcher geben – und das kann hier in der weltweit jämmerlichsten Hauptstadt ruhig ein paar Jahre dauern – oder schlichtweg unbeantwortet untergehen.
Ich lasse mich also überraschen, wie und ob es weitergeht! Ich halte euch auf dem Laufendem!
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Wir fragen in 2030 mal nach…ist notiert? Was macht die Auslieferung des Skoda?
Skoda ist tatsächlich auf dem Weg, dauert wohl noch ne Woche…
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Danke für die Rückmeldung. Das stand im Fokus beim Erstellen der Texte, freut mich, dass dies so gut geklappt hat!