Ja, schöne neue Welt. Illusion über Illusion… Wer hätte denn gedacht, dass es Realität wird? Nun denn, mit einem sollten wir uns dringend anfreunden: das selbstfahrende Auto kommt – die Frage ist nur noch: wann?
Es gibt sie, die Stimmen, wie Steve Woz(niak), der erst gestern sagte, dass man niemals komplett autonom fahrende Fahrzeuge haben wird.
Und dann gibt es diese „Ethik-Tests“ im Netz, die uns befragen, ob ein selbstfahrendes KFZ im Falle eines Falles, lieber die Oma, die Mutter, die Zwölfergruppe auf dem Rad oder das Kleinkind hinter dem Ball überfahren sollte. Und dann eben je nach Land teilweise für andere Länder unverständliche Ergebnisse bringt.
Ich könnte bei dem Test immer lachen! Um die vermeintliche „Ethik“ ausführen zu können, müsste das Fahrzeug einen Tomographen, ein Röntgengerät und eine radiometrische Ausstattung an Bord haben, um diese teilweise stumpfsinnigen Fragen in die Realität zu überführen: Wen würden Sie überfahren: Das vierjährige Kind mit Hirntumor, die körperbehinderte Mutter oder die 83 jährige Frau in bester Gesundheit, die sieben Kinder in die Welt gesetzt hat und monatlich (also, bis zu ihrem Tod) 200€ an Greenpeace, Brot für die Welt und SOS Kinderdörfer spendet? Oder ihren Mann, der auf den weiteren Millionen sitzt? ENTSCHEIDEN SIE JETZT, ENTSCHEIDEN SIE SCHNELL!!!!
Was für ein Bullshit! Des Rätsels Lösung: Der Algorithmus, den aktuell jeder nicht schnell genug verteufeln kann, wird Strecke, Geschwindigkeit und geringsten Schaden ermitteln und dann „drauf halten“, egal „was“ es trifft. Wie ein normaler Fahrer, der in einem Stressmoment auf der Autobahn auch mit Scheuklappen nur noch den EINE Weg sucht, in dem er minimalen Schaden nach „Aufprall“ vermutet.
Aber für uns Menschen am Steuer spricht nicht mehr viel: Fahren wir doch bevorzugt den bisherigen „Robotorautos“ gerne man hinten auf oder in die Seite. Und das, wo die mittlerweile gelernt haben, uns im Blick zu haben, selbst wenn wir eine rote Ampel in hoher Geschwindigkeit übersehen. Und, wie immer, ist es wahlweise Leichtsinn oder Unachtsamkeit, wie es zu diesen Unfällen kommt.
Genauso wie der Unfall dieser Woche: der Wagen hat einen Zweiradfahrer vom Rad gezogen. Aber nicht, weil das Auto die steinreiche Oma am Leben lassen wollte oder das Kind mit dem Ball unbedingt für überlebensfähig eingeschätzt wurde. Nein! Weil der Sicherheitsfahrer nervös wurde und ins Lenkrad gegriffen hat! Schon wieder wir, das automobile Sicherheitsrisiko!
Heute gibt es zwei Gruppen: mich und weitere, die am liebsten sofort nie wieder selber fahren wollen. Und den Rest, mit technisch-sportlichen Argumenten heftig gegen selbstfahrende Fahrzeuge wettern. Eine kleine Wette meinerseits: mit dem selbstfahrenden Fahrzeugen werden wir auch endlich auf den Autobahnen ein Tempolimit um die 130 km/h bekommen…
Aber zurück zum Thema: Hier wird auch der Googe-Maps-Effekt greifen: sobald eine kritische Schwelle von „RoboCars“ überschritten ist, ist die Menschheit, die selber fährt, in der Minderheit. Und dafür, man hat es bei GoogleMaps gesehen, reden wir nicht über 60 oder 80% – für die zuverlässige Stauansage bei Google reichten ACHT(!) PROZENT aller Autofahrer, die parallel GoogleMaps nutzen.
Bei den automatischen Fahrzeugen (Level vier und fünf) würde ich, auch, da es sich bei den deutschen Fahrzeugen wohl zuerst um die Oberklasse handeln wird, auf einen Mehrheitsfaktor zwischen 28-39% tippen. Ja, ab diesem Moment sind die menschlichen Fahrer das größte Risiko auf der Straße – so wie heute, nur mit dem Unterschied, dass auffällt, dass wir alle nicht die superguten Fahrer sind, für die sich immer jeder hält!
Also: freunden wir uns mit der Situation an. Auch wenn es nicht schon in fünf Jahren soweit sein wird – dann werden es zehn. Oder auch zwölf. Aber der Komfortgewinn und die Bequemlichkeit haben auch Jobs gekillt, als die Dampfmaschine kam. Oder das Pferd, dass gleich doppelt überflüssig wurde: durch die Bahn und durch Daimler, trotz dem von ihm selbst vermuteten Mangel an Chauffeuren, konnte die KFZ-Revolution nicht aufgehalten werden…
Und so wird es auch mit der Technik für das selbstfahrende werden: aktuell ist Level zwei dabei, die Welt mit „CruiseControl“ und Fahrspurassistent zu erobern. Level drei, der „Staupilot“ zieht bei mehr und mehr Oberklassefahrzeugen ein. Ein-/Aus-Parken können die Teile mittlerweile besser und schneller als wir, egal ob längs oder quer! Schade nur, dass der Mensch das letzte Wort hat und die Parklücke im Kleinwagen doch wieder auf 36-Tonner mit Aufleger „verparkt“.
Und ab Level 4 wird es spannend. Selbstfahrend. Da werden wir dann das Backup für die Technik. Und ab Level 5? Kein Lenkrad, keine (die könnten heute schon weg sein, aber nein, Tradition verbindet!) Außenspiegel mehr. Keine Sitze die nach vorne durch eine Windschutzscheibe gucken müssen! Oder: gar niemand mehr im gesamten Auto, das schnell beim Supermarkt die Einkäufe für uns abholt!
Also: freundet Euch damit an. Ihr müsst ja nicht gleich eins kaufen – oder könnt es ja noch ein paar Jahrzehnte aussitzen und Euch selbst fahren. Aber bereitet Euch darauf vor: die zuerst langsam-unsicheren Robofahrzeuge, die mit jeder Sekunde dazu lernen. Die dann plötzlich auch „schneller“ und schnell werden. Die man plötzlich nicht mehr weg kennt vom „natürlichen“ Fahrer – und die dann dafür sorgen, dass Parkplätze und Staus der Vergangenheit angehören – und auch nicht jeder mehr ein Auto haben muss!
Ich freue mich drauf – immerhin könnte ich die letzte Generation sein, die noch mit eigenem Auto und der Illusion, bester Fahrer von Welt zu sein, groß geworden ist. Also, Waymo: her mit einer Deiner Kisten!
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Eine Antwort auf „Google schickt die ersten dutzende von Robotaxis auf die Straße – und wer nicht vorbereitet ist, sind… WIR!“