Irgendwo in meiner NEXUS-Zeit bin ich von den divers-möglichen Tastaturalternativen auf die damals in neuer (oder „erster“) Version veröffentlichten Google Tastatur Gboard umgestiegen. Damals und immer mal wieder zwischendurch hochgelobt, ist es mittlerweile ein Wenig ruhig um diese App geworden… warum eigentlich – und warum auch zu Recht?
Doch, die App war mal richtig gut. Flüssiger Wechsel zwischen Tippen und Swipen, mehrfache Vergrößer- und -verkleinerung der Tastatur, frühe „Ein-Finger-Bedienbarkeit“ und vieles mehr… aber trotzdem, der Koloss Google hat es geschafft, hieraus auch nur eine weitere und mittlerweile recht uninteressante „Alternative“ zu anderen Tastaturen zu machen. Was also ist passiert?
Kurz gesagt: NICHTS.
Die Oberfläche: gleich (was nichts schlechtes ist, ich finde, da Gboard immer noch am aufgeräumtesten von allen Keyboard-Apps ist).
Und unter der Oberfläche: Ja, wir kommen der Sache endlich näher.
„Predicition“, also Vorhersage, ist hier das Wort der Stunde. Die Tastatur sollte noch schneller und noch besser „lernen“, welche Worte wir oft und in welcher Reihenfolge gebrauchen und daher noch bessere „Prediction Werte“ schaffen.
Und was ist heraus gekommen?
Ich sage es mal so: bis vor kurzem wollte ich noch einen Blogpost machen, in dem ich ankündige, dass ich EINE WOCHE lang NUR NOCH vom Handy twittere UND KEINERLEI KORREKTUREN vornehme, was Swipe angeblich so erkennt und vorhersagt.
Nun schreibe ich einen Post, in dem ich Euch mitteile, dass ich Swipe zwar aktiviert lasse, aber die komplette Tipperei wieder nur noch mit Einzelbuchstaben mache – wie wir es eben alle machen.
Warum?
Nun… die Prediction ist „straight to hell“!
Ich weiß nicht, wie oft ich schon durch Löschung der Vorhersage oder durch alternative Eingabe versucht habe, dem Teil beizubringen, dass ich nicht nach „Mit freundlichen Grüßen“ die Auto-Ausfüllung „Bill Gates“ gebrauchen kann (zumindest nicht, ohne automatische Übermittlung seiner Kreditkartendaten…!)?!?
Davon ist Gboard aber brutalstmöglich nicht zu überzeugen.
Auch sehr beliebt: swipe über „m-o-r“, Vorhersage: „Morgen“. Passt, geht schnell und einfach, kein Ding. Dann aber: „m-o-r“, Vorhersage „Frühaufsteherlattenprognose“. Ja… doch… ich konnte es nur nicht artikulieren, aber genau DAS Wort Frühaufsteherlattenprognose wollte ich haben. Danke, Google!
Und das geht so weiter. „Tretten“, „Trat“, „Arschtritt“. Finde den Fehler.
Oder, auch geil: „Wir gehen in die Stadt“ – „Für ganz mittig Stunde“. Ja, das erschließt sich nicht mal mehr aus dem Kontext.
Auch kann man das Tool definitiv nicht mehr blind gebrauchen, akzeptiert es doch wie auf dem Bild oben, Wörter, die noch nicht mal Google KENNT! Suche: kein Treffer – das hatte ich JAHRE nicht mehr!
Vielleicht habt ihr da mehr „Glück“ als ich – aber ich gehe zum Tippen zurück… tut mir leid um den Blogpost, eine Woche lang nur noch mit Vorhersage unkorrigiert (was bei Twitter eh immer noch nicht geht!) zu twittern – aber wer weiß, was Euch so alles erspart bleibt.
PS: Unter Android 8 findet sich die Funktion zum Umstellen unter Settings (ja, das Zahnrad), System, Sprachen & Eingabe – falls ihr Euch das schon immer mal gefragt habt…
NEU: NUN AUCH ZUM HÖREN!