Trotz der Berliner Bordsteinkante, an der mein ENYAQ Tag-ein. Tag-aus steht, so es Hochsommer, Frühjahr, Herbst oder der wirklich den Akku an die Nieren gehende Winter: Mein Wagen läuft. Problemlos, wenn man davon absieht, dass der Einparkassistent mit jeder Anwendung dümmer und unzuverlässiger wird. Dass die Software, das Kernstück des Wagens, ein Graus ist, greife ich heute nicht im Detail auf. Aber, dass VW und Cariad die reine Verzweiflung ins Gesicht geschrieben stehen muss, belegt eine neue „Scheiß“-App. War Traffication, für die wir auch noch bezahlen sollen, schon ein Stück Bullshit zum Wegwerfen, toppt der gewissermaßen seit seiner Einführung in keinen ENYAQ nicht funktionierende Bruder der Traffication, der Kalender die Schade von VW und Cariad deutlich an. Wie kann es also noch schlechter werden? Ach, das scheint Cariad-VW spielend von der Hand zu gehen – und der Vollidioten-Schrott heißt: „Angebote“. Das kann ja nichts taugen? Nein, es geht noch dümmer!
Rückblick
Traffication und Kalender waren, im Duo als Bezahlapp, von VW-Cariad als erste richtige App beworben worden, seit Einführung des ENYAQ. Und was sollten die beiden nicht alles können: Traffication, eine „tiefgründige“ Erweiterung der Verkehrsdaten im Navi. Aber eben nicht im Navi, sondern als separate App. Wie toll die Skoda-Navi funktioniert, habe ich Ende August auf der A9 wieder live mitbekommen dürfen. Und nicht nur einmal! Kurz gesagt: Selbst eine Vollsperrung an der Abfahrt Schkeuditz, also am Flughafen Leipzig-Halle, an der wir abgeleitet und über 90 Minuten versucht haben, im Umland irgendwie vorwärtszukommen, bewegte Skoda nicht dazu, auch nur im Ansatz irgendwas davon anzuzeigen und bei der Routenplanung zu berücksichtigen.
Ja, auch Google Maps hatte mir, was ich vorsorglich wegen Rückreise und letzten Urlaubsreisenden im Hintergrund ebenfalls auf Android Auto mitlaufen ließ, bereits gute 30 Minuten vor der Ausfahrt Schkeuditz mitgeteilt, dass es hier staut. Allerdings, wie gesagt, DREIßIG MINUTEN VORHER, war die Google-Ansage, drauf bleiben, Umfahrungen dauern alle länger! DREIßIG MINUTEN! Und Skoda: GAR NICHTS!
Nachdem ich in der Komplettsperre zum Stehen kam – wenigstens noch auf Höhe der Ausfahrt, allerdings auf dem Mittelstreifen, schloss ich mit allen Abfahrenden ab – da Skoda keine Ahnung von Stau, Chaos und meinem Hass gegen den Laden hatte. Und auch die nächsten 90 bis 120 Minuten davon nichts, aber auch gar nichts, mitbekommen sollte. Während ich also mithilfe von Google über die Bundesstraße kroch, dann nur noch alle fünf Minuten für ein paar Meter vorwärts kam und Google sowohl die Situation auf der Autobahn korrekterweise anwachsend abbildete, war bei Skoda freie Fahrt. Was für ein Drecksscheiß, den VW und Cariad hier in Software gegossen auf die Menschheit loslassen! Ein Falkplan aus der glücklicherweise redigierten Zeit der Mauer ist genauer, als diese Skoda-Schrott-Navi! Ich kann euch, gerade wenn Ferienzeiten oder stockender Verkehr euch ereilt, nur dringend raten, scheiß auf VW-Müll, nehmt Google!
Und nun der Bogen zu Traffication: Auch dieses Stück Softwarezumutung hat keinen Muks gemacht. Ich habe es tatsächlich, obwohl ich dachte, es längst gelöscht zu haben, noch auf dem ENYAQ, bzw. ich habe es erneut gekündigt und endlich gelöscht. Was ist eine sinnlose und hässliche App, noch dazu ausschließlich durch manuelle Eingabe, wert? 2024, gar nichts. Noch nicht mal Spracheingabe kann das Teil, da konnten die fallenden Installations- und steigenden App-Löschungs-Zahlen auch nicht gebremst werden, durch den „plötzlichen“ Hinweis, dass auch Radarfallen in der App hinterlegt sind, aber diese in Deutschland nicht, auch nicht manuell, aktiviert werden „dürfen“… Ha, ha, ha!
Und, mit dem Trafficshit kam auch „Kalender“ mit. Im Unterschied zu Traffication, das auf vielen ENYAQ, auch auf meinem, anfangs gar nicht in Betrieb zu nehmen war – und ja, Cariad musste sich verblöden, uns auf De- und erneute Installation hinzuweisen, um auch hier endlich die lieblose Pixeloberfläche aufzumachen.
Kalender war anders. Ich konnte ihn auf Anhieb mit einem Google-Dings verbinden. Und alle Kalender sehen und unwichtige für unterwegs ausblenden. Neue Termine wurden in einer Internet-56-k-Geschwindigkeit von gut 15 Minuten „synchronisiert“ – oder eher als Zufallstreffer auserkohren… aber… das Teil machte, was es soll. Aber dafür Geld bezahlen? Android Auto macht das umsonst…! Hat sich aber schnell erledigt, darüber nachzudenken, ob man es bezahlt oder nicht: schon beim nächsten Öffnen war der Kalender zwar verbunden, aber zu sehen war: nichts.
Wer nun schon mal bei Skoda ein Ticket aufgemacht oder telefonisch nachgefasst hat, weiß: Das bringt alles nichts. Sie können es einfach nicht. Was? Na, Digitalisierung!
Und wie toll sich Elli nicht verblödet, die Rechnungsstellung nicht hinzubekommen, erzähle ich euch demnächst hier im Blog und Pod – was für ein Spannungsbogen!
Ausblick
Mit VW geht es, vollkommen zu Recht, damit ihnen endlich die Arroganz aus der Schnauze fällt, bergab. Cupra und Skoda geben hier den Takt vor. Ok, Audi darf auch ein wenig… aber dann wird es schon mau. Der ID.7 – wegen „Teilemangel“ nicht lieferbar. Ohne Terminfenster!
Der neue ENYAQ verkauft sich nach wie vor bestens, der ELROQ als kleiner E-Einstieg steht kurz vor dem Marktstart. Und VW? Wenigstens ein ID.4-Facelift? Hahahahahahaha!
Nur heißes-Luft-Gelabber über einen 20k-Einstiegsdings. Wenn sie das nicht immer wieder in die Automagazine werfen würden, würde keiner mehr an VW denken, wenn er ein E-Auto haben will!
Ich kann VW nur Folgendes raten: Ein Beamtenladen ist nicht agil. Oder mobil. Oder auch nur ansatzweise auf Höhe der Zeit. Klar hat Cariad ein paar Milliarden gekostet, obwohl damals schon jeder gezuckt hat. VW hat das als „Angstschweiß“ der Mitbewerber gesehen. Der Markt hat aber mit dem Zwerchfell gezuckt, damit niemanden auffällt, dass alle sich das Lachen verkneifen. Ebenso der Kauf von HERE. HERE ist einer der LETZTEN Kartenanbietern, der bei mir, beim einem richtigen Zuhause, immer noch in der Hunderterzone schreit, ich möge jetzt nach rechts abbiegen. Die Straße, die das HERE-Navi hier „noch“ kennt, gibt es seit über 40 Jahren nicht mehr – nur bei HERE. Noch Fragen, was ich als VW-Chef mit HERE ohne mit der Wimper zu zucken, sofort machen würde?!?
So gewinnt man keine Kunden, man vergrault sie. Das echte Digitale wird in den Fahrzeugen, ob E, H2 oder Verbrenner, jede Sekunde wichtiger. VW, schau dir mal den Hyundai an. Oder Tesla, mit denen wolltest du, damals noch vor Arroganz strotzend, ja mal zusammenarbeiten. Oder was BMW, aktuell das beste System, auf die Beine gestellt hat. Oder was Mercedes in seine EQx verbaut hat, mehr Display als Mittelkonsole, von der Windschutzscheibe gefühlt bis in den Kofferraum! WOW!
Ich kann mir ein Leben ohne VW jederzeit vorstellen. Und, so hart es sein wird, auch ohne Skoda. Die Lücke wird für mich wahlweise BYD oder ein anderer Chinese füllen.
Denn auch die haben Digitalisierung im Blut – und nicht Pötsch-Blume!
Ach… der nächste Blog und Pod hat schon wieder ein VW-Elli-Thema… Stichwort „Abrechnung“… – und das an sich heute, aber vor Traffication vergessene Bullshit-Thema „Angebote…! Bleibt dran, ich rechne weiter ab!
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Dazu fällt mir nur noch ein mein aufrichtiges Beileid!!!
Ja, dann warte mal auf nächste Woche, wenn ich auf den eigentlichen Punkt komme…
Hi Steve,
mein Highlight ist der nicht vorhandene Schlüssel-Sensor im Kofferraum. Er bleibt also zu, wenn man den Kofferraum schließt und der Schlüssel drinnen ist. Dann öffnet er auch nicht die Türe, wir weil der Schlüssel nicht nah genug dran ist. Das konnte mein sechs Jahre alter Suzuki schon besser, der schließt nicht ab, wenn der Schlüssel im Kofferraum bzw. Fahrzeug ist.
Die Hotline schlägt vor, den Wagen über die App zu öffnen. Das muss aber über den Verkaufshändler freigeschaltet werden, also Führerschein und Fahrzeuginformationen hingeschickt. Das soll dann zwischen 30 Minuten und vier Stunden dauern. Der inzwischen eingetroffene Pannendienst kann den Wagen weder mit der „alten“ noch mit der „neuen“ App öffnen. Sein Vorschlag bei einem zwei Monaten alten Auto, die Seitenscheibe einschlagen. Habe dann dankend verzichtet und bin am nächsten Tag mit dem Ersatzschlüssel hin (Entfernung 60km) und habe das Auto abgeholt.
Am Abend öffnete die App das Auto immer noch nicht. Ein bisschen im Netz rumgesucht und gefunden, dass es diese Funktion für den Enyaq nicht gibt. Ausgerechnet für ihr modernstes Auto geht das nicht? Und das kann mir weder die Pannenhotline noch mein Vertragshändler sagen? Letzterer hat sich auf Nachfrage dann wenigstens entschuldigt.
Mich hat die ganze Aktion trotzdem fassungslos zurückgelassen. Laut Pannenservice kein Einzelfall. Er meinte, die Elektroautos kann man (er) nicht abschleppen, er hatte alleine an diesem Tag bereits mehrere solcher Fälle und i.d.R. die Scheibe eingeschlagen, um das Problem zu lösen. Vielleicht auch ein Fall für einen Podcast.
Oh je, was für ein Ärgernis!
Könnte schlimmer sein, wenn du mit dem ENYAQ und dem Schlüssel, wie auch bei Audi, wo ich es live erlebt hatte, zu nah dran bist, kann die Waschanlage den Sensor für den Kofferraum öffnen, das wird teuer!
Das mit der App habe ich schon mal gehört, allerdings schreibst Skoda hierzu nichts in der Bedienungsanleitung. Wäre ein Feature, das ich auch gerne hätte, jetzt, wo du es beschreibst… aber Skoda und der ganze Lastenesel VW können nun mal keine Digitalisierung – die sollten sich mal einen BMW anschaffen und sehen, was heutzutage alles möglich ist – erst recht bei einem E-Flagschiff…!
Ich nehme deine Story mal mit und teste auch mit meinem noch ein wenig rum, soweit ist das echt ein Podcast-Ding! Willst du mit aufnehmen?
Was liebe ich es, dass ich gar keinen Schlüssel brauche und mein Handy diese Funktion übernimmt…,
ja ja…! 🙂
Aber das diskutieren wir in einer gesonderten Folge, also meine Abrechnungen finde ich nach jedem Ladevorgang samt ordnungsgemäßer Rechnung in der App 😉
Die Folge hatte ich gehört und habe den Wagen deshalb bisher nur in den Selberwaschboxen gereinigt.
Scheinbar gibt es die Funktion Öffnen-per-App nur für alle Verbrenner von Skoda. Das ist am Ironie dann echt nicht zu überbieten, während man ja für einen Tesla nicht mal mehr einen Schlüssel braucht.
Nein, aufnehmen würde ich nicht mit, aber wenn noch Informationen fehlen, gebe ich die Dir gerne weiter.