Meine erste Ladekarte gab es zu meinem ENYAQ seitens Skoda einfach so dazu. Und für das erste Jahr wurde mir in einem von mir gewünschten Tarifmodell die Grundgebühr erlassen. Da war die Welt der Abrechnungen für mich noch in Ordnung – bis ich am 04.09.2024 sechs Nachforderungen per E-Mail von Elli – also VW – zum PowerPass bekam. Die älteste, leider nicht verjährte, kam aus Oktober 2023. Soviel zur Digitalisierung bei VW, es ist einfach nur zum Davonlaufen. Daher, und aus ein, zwei anderen Inkompetenzgründen, habe ich mich vom PowerPass und somit glücklicherweise auch von VW-Elli entfernt – und ganz weit weg, zur Konkurrenz. Aber, was soll ich sagen… im Kleinen, sind die auch nicht besser – im wahrsten Sinne des Wortes!
Ich habe schon an mir gezweifelt – wenn auch nur kurz
Ende September bin ich mit dem Nachwuchs einen nebligen Samstag in Berlin aufgebrochen und nach Bayern gefahren. Aus diversen Gründen sind wir aber nicht, wie geplant, zwei Wochen geblieben, sondern am folgenden Dienstag bereits wieder im Auto nach Berlin gewesen. Die Ladestopps waren dabei identisch, doch je Fahrtrichtung andersherum: Bayern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg.
Zu Hause habe ich, wie immer, in Excel Buch geführt. Also, in Bayern, so lange, für so viele Kilowatt und zu diesen Kosten. Ist ein kleiner Blick in die beiden Apps, die ich nutze, aber so habe ich, neben den Kosten, auch immer eine Übersicht, wie effizient meine Fahrten so sind.
Aber diesmal wollte was nicht passen: Von all den Rechnungen zu den jeweiligen Ladevorgängen sollten nur drei in der Inbox liegen… bei vier Ladevorgängen.
Ich grübelte… und konnte mich erinnern, dass mein Nachwuchs und ich an besagter, aber fehlenden Abrechnungs-willigen Ladesäule, eine Pause in der Rastanlage gemacht haben. Also… warum keine E-Mail-Rechnung und nichts davon in der App?
An sich kenne ich so ein Versagen nur vom Elli PowerPass
Ich habe den Vorgang geistig zu den Akten gelegt und nicht weiter darüber nachgedacht. Ja, bis mich vor ein paar Tagen, kurz vor Ende November, eine E-Mail ereilte. In der IONITY wortreich und um keine Ausrede für immer noch nicht perfekt laufende Prozesse mir eine Forderung ins Haus schickte. Ich zitiere: „Das kann folgende Gründe haben:
Ihre Ionity App/Web basierte Zahlung mit Ihrer Kredit/Debit-Karte wurde von Ihrer Bank abgelehnt, aber Sie konnten trotzdem den Ladevorgang durchführen.
Ihre gespeicherte Kredit/Debit-Karte für die Zahlung Ihrer monatlichen Grundgebühr für den IONITY PASSPORT ist abgelaufen oder wurde von Ihrer Bank abgelehnt und wir konnten Ihre Zahlung nicht erhalten.“
Gehen wir es kurz durch
Ionity/Web-basierte Zahlung mit Kredit-/-Debit-Karte wurde abgelehnt.
Trifft auf mich nicht zu, da ich meine Ladevorgänge mit einer IONITY-Ladekarte starte und in den meisten Fällen, wenn ich nicht im ENYAQ auf „Laden beenden“ drücke, auch wieder schließe. Dass die Mitarbeiter meiner Bank nach Erkennen der ersten beiden Buchungen – übrigens nicht beide IONITY! – sich entschlossen haben, die nachfolgende Buchung nun einfach nicht anzuerkennen, um dann lauthals tanzend um das Buchungsterminal mit der „Canceled“-Meldung auf dem Bildschirm mit satanischen Versen die BaFin gleich noch mitzuverteufeln, fällt mir schwer zu glauben… aber es sollen ja bei etwas größeren Banken schon Kleinwüchsige auf drehende Scheiben geschmissen worden sein, warum keine satanischen Kontoauszugopferungsrituale für Kreditkarteninhaber.
Als halbwegs affiner IT-Mensch stellt für mich die Möglichkeit, trotz registrierter Ablehnung meiner Kreditkarte einen Ladevorgang zu starten, aus Sicht des Unternehmens ein Sicherheitsrisiko dar. Ich würde das nicht unbedingt in meine „Zahlungserinnerung“ abdrucken. Und wie meine Kreditkarte von der Ladekarte „übersprungen“ werden konnte, ist ein weiterer Fail der IONITY-IT! Und nichts anderes!
Warum auch immer nun noch von einer – anderen? – Kreditkarte, die für die monatliche Grundgebühr von IONITY ins Spiel kommt, finde ich amüsant. Anscheinend, so verstehe ich diese Aussage, sind die IONITY-Kunden mit ihren E-Autos Richtung Monatsmitte nicht mehr so solvent, dass wir uns die Monatsgebühr von IONITY leisten können bzw. es reißt so große Lücken ins Budget, dass man sich in München schon daran gewöhnt hat, dass hier nicht alles fristgerecht bezahlt werden kann.
Und abgelaufen oder von der Bank abgelehnt? Habt ihr denn keine Kundendatenbank, die euch, und somit auch den betroffenen Kunden, per E-Mail an den Ablauf erinnert? Ist schließlich, neben Geburtstag, immer ein schöner Moment, um neue Tarife oder sonstige Werbung sinnvoll und mit Mehrwert verpackt an den Kunden schicken kann. Aber anscheinend nicht…
Und dass ihr eine Zahlung nicht erhalten könnt, wenn meine Bank diesem nicht zustimmt ist eine logische Konsequenz, entbehrt aber erneut einer gewissen Logik…
Aber in Summe, wenn auch nicht ganz stimmig, eine nette Mail. Nicht so muffig und „du bist geliefert!“-like wie die des Powerpasses, der noch nicht mal zeitnah auf Rückfragen Antworten parat hatte.
Nichtsdestotrotz läuft es – irgendwie
Ok, von einer VW-Tochter oder einer Firma, in der sie mit involviert ist, mehr als das Allerminimalste zu erwarten, bin ich ja gewöhnt. Aber dass es „die Hausmarke“ noch schlechter macht, als eine Kooperation mit fast zehn beteiligten und namhaften weiteren Automarken und Finanzpartnern nicht hinbekommen, da schüttel ich doch glatt mit dem Kopf.
Sagt aber auch wieder viel über den Standort Deutschland aus…
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