324 Ich habe mich letzte Woche ein wenig zu sehr ablenken lassen, heute also der Skoda-VW-Cariad-Witz namens „Angebote“

Sorry, Leute für letzte Woche – allerdings scheint mir der entsprechend positive Rücklauf von eurer Seite mir zu zeigen, dass ich hier einen wunden Punkt getroffen habe. Das Navi im ENYAQ ist eher eine Schön-Wetter-Lösung, auf die im Ernstfall kein Verlass ist. Fürs Erste genug dazu. Heute soll es um die neue App-Katastrophe namens „Angebote“ gehen. An sich ist der Name Programm, was unterwegs nicht schlecht ist. An der Raststätte Pause machen und per App einen Kaffee umsonst und/oder die Toilette geschenkt bekommen. So könnte das funktionieren. Aber da habt ihr die Rechnung ohne CARIAD gemacht! Warum ein schöner Gedanke an zu viel Bevormundung und der totalen Inkompetenz eines Milliardenzukaufs wie Dünnschiss in die Toilettenschüssel läuft…

Wenn Skoda/VW/Cariad eine neue App in den ENYAQ bringen, ist es nie verkehrt, die Erwartungen tief zu hängen - ganz, ganz, ganz, ganz tief!!! / Bild/-Quelle: ibdnhubzs.de
Wenn Skoda/VW/Cariad eine neue App in den ENYAQ bringen, ist es nie verkehrt, die Erwartungen tief zu hängen – ganz, ganz, ganz, ganz tief!!! / Bild/-Quelle: ibdnhubzs.de
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Oh, eine neue App

Ich bleibe dabei, der ENYAQ ist ein stimmiges E-Auto, solange man nicht auf die Software sieht. Ein neues passendes Beispiel ist die In-Car-App „Angebote“. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann sie ins Auto kam, ich würde sagen, so um die zwei Monate.

An sich ist „Angebote“ für jemanden, der eine Payback-Karte hat und auch im Internet bei MyDealz Geld spart, ein einfaches Konzept. Aber konnte die VW-Gruppe hier wirklich mal liefern?

Ich würde die Frage nicht stellen, wenn dem so wäre, so viel ist klar. Also, tauchen wir doch einfach mal in die Funktionalität und den Punkt, wo es CARIAD wieder total verschissen hat, ein.

Funktionsumfang

Die App ist kostenlos. Sie kann aus dem In-Car-App-Store geladen werden. Spätestens hier fällt jedem wieder sofort auf, wie unfassbar langsam doch das System als Ganzes läuft. Wirklich groß ist die App nicht, was zwei Vermutungen zulässt: Viele Angebote hat sie nicht oder/und die Daten werden ausschließlich aus dem Netz geladen. Was in letzter Zeit schon mal eine Herausforderung sein kann, wer so viel im Stau stand wie ich, hat mittlerweile bemerkt, dass die LTE-Verbindung im ENYAQ in Teilen mehr off- als online ist.

Wenn die App mal installiert ist und man sie öffnet, kommt ein Bildschirm-füllendes Rahmenelement, das, dank der zugewiesenen Berechtigung für den Standort, eine mehr oder weniger gefüllte Liste an Angeboten anzeigt.
Das können so banale und irreführende Dinge sein, in der örtliche Parkhäuser hochtrabend für „Parken ohne Bargeld“ werben. Was aber auf den zweiten Blick gar nicht kostenfrei ist, sondern im Detail geht es um bargeldloses Zahlen. Haben denn ENYAQ-Fahrer keine EC- oder Kreditkarte, drängte sich mir auf. Egal, dafür, dass ich lokale Angebote bekommen sollte, war das Parkhaus nicht im Ansatz wirklich in der Nähe.

Doch dann… sehe ich es: 10 % Rabatt auf das Laden. Ok, das sehe ich mir an.
Der Anbieter ist für mich ein Bekannter, ovo, der vor Kurzem durch Zukauf nicht mehr nur in UK tätig ist, sondern auch in Deutschland und weiteren EU-Ländern. Allerdings bin ich mit dem Laden aktuell in Diskussion, obwohl ich die letzten Monate sehr zufrieden war: Wer 55 Cent in der App stehen hat, kann nicht 59 Cent abrechnen – mehrfach. Auch nervt mich der 5-€-Block, der beim Start schon mal von der Kreditkarte läuft, aber mal doch und mal nicht mit verrechnet wird… Ist aktuell in Prüfung, wenn das durch ist, mache ich euch einen Blog und Pod dazu!

Also, warum nicht dieses Angebot annehmen. Schließlich bekommst du damit auch noch den ersten kostenpflichtigen Tarif, der auf alle Ladungen 10 % bringt, für drei Monate dazu. Und hier kommt das erste Manko der „Angebote“-App: es ist im ENYAQ direkt nicht buchbar, man bekommt eine Info auf die hinterlegte E-Mail und, hört, hört, in die Skoda-App. Letzteres hat mich echt verblüfft…

Die Freude währte nicht lange

Also, flugs in meine E-Mails geschaut und auf den Link geklickt… und, ja… ich hätte es wissen MÜSSEN!

Skoda App "Angebote" - sind die echt oder kann das weg? / Bild-/Quelle: ovoenergy.com
Skoda App „Angebote“ – sind die echt oder kann das weg? / Bild-/Quelle: ovoenergy.com

Ich habe schon mal bei Skoda angefragt, was es damit auf sich hat – und werde dies, nach einer Antwort noch bei ovo verifizieren. Da bin ich jetzt schon gespannt, was da so aus Great Britain zurückkommt…

Aber es geht noch schlimmer

Gut, zwei, drei schlechte Erfahrungen, was soll’s schon, Skoda… man muss halt nehmen, was der VW-Verbund mit der Milliardenabschreibung CARIAD nun mal so nicht zu bieten hat, was? Aber war es das schon, mit der „Angebote“-App?
Natürlich nicht!

Szenario: Du sitzt im ENYAQ, fährst irgendwo in Deutschland auf der A9 und dich holt ein kleines Hüngerchen ein. Hier ein Schnellfutter-Restaurant, hier ein Rasthof, auch viel neben der Autobahn. Da sollte man meinen, dass die App nur so vor Gutscheinen und Angeboten strotzt. Also, schnell eine Hand vom Lenkrad, auf dem Bildschirm des ENYAQ die App gesucht und angeklickt. Und dann haut dir der „Chefentwickler“, Typ Stevie Wonder, mit der Faust mit 164 km/h in deine Angebote-erwartende Magengegend: Folgende Fehlermeldung zeigt der ENYAQ an: Die App kann während der Fahrt nicht bedient werden!

Was soll ich sagen

Gut, die App ist nagelneu. Und vielleicht hat VW seinen „Namen“ überbewertet und sie laufen dem Autohersteller nun mal nicht die Türen ein. Oder, da es gerade bergab und weiter bergab geht, wurden versprochene bzw. zugesagte „Rabatte“ „nun „kurzfristig“ zurückgezogen, bevor die Armada von E-Autos aus dem VW-Konzert alle die kostenfreien Parkhäuser fluten…

Noch ist von der App und ihren Angeboten nicht viel zu halten. Ein Teil ist verkappte Werbung, der Rest kann während der Fahrt, wo man ihn echt brauche könnte, nicht verfügbar. Ich kann nicht bei jeder Burger-Pommes-Lust auf dem Pannenstreifen stehen bleiben und im nicht einstellbaren Radius nach Angeboten suchen – und das 20, 30 oder 50 Kilometer weiter zu wiederholen. Auch wäre schön, wenn die Standortfreigabe durch Bewegungsdaten keine Angebote hinter mir auflistet, ich drehe nicht um und fahre 30 Kilometer zum Burgerbrutzler, wenn es vor mir auch einen geben würde.
Was auch noch fehlt, sind Filter. „Burger“ ist ein schöner Anfang – wenn man zu Hause noch mit einem 33,6-er-Modem sich bei AOL oder T-Online einwählt, aber nicht mit, wenn auch aktuell sehr lückenhaften LTE-Morsezeichen umfangreiche Abfragen binnen weniger Sekunden erwarten kann. Aber so ein paar realistische Vorgaben mit Firmenname, der dann wirklich gelegentlich Angebote bringt, wäre schon was – aber ich verlange wieder zu viel, solch komplexe und nicht durch Google auffindbare Codefragmente, die auch der CARIAD-Praktikant per Copy-and-paste in den eigenen C#-Code bringen könnte, ist zu viel verlangt. Und, was bitte ist C-Raute?

Aber, ich alter Pessimist, geben wir VW-Cariad eine Chance. Immerhin schaffen sie es schon, mit einer Bibliothek Gutscheine, auch wenn es die aktuell nur in der ENYAQ-App und nicht in der Realität gibt, auf E-Mail und die Skoda-App zu pushen. Das hätte ich nicht erwartet, da jedes Angebot auch immer einen CR-Code auf dem ENYAQ-Bildschirm mitbringt. Daher, ein halbwegs positives Ende: Carid, mach was draus – und nicht deinen üblichen Schrott, das ist für bzw. von einem zahlenden Kunden nicht zu viel verlangt!

Und ja, nächste Woche noch ein Skoda Thema, bleibt dran!

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