Netflix hat kurzfristig alles aufgefahren, um die vom Simpsons- und Futurama-Erfinder anlaufende Serie (Start war der 17.08.) „Disenchantment“ (=Enttäuschung) im Web und auf der Straße mit klassischen Plakaten anzuteasern. Schade nur, dass die Serie ihrem Titel gerecht wird: es ist eine einzige Enttäuschung!
SPOILER: Man nehme eine rotzbesoffene aufmüpfige junge Prinzessin, einen nichtsnutzigen König, einen Elf und einen Dämon, werfe sie in eine grafisch schlechte 3D-Kulisse aus Amiga 500 Zeiten und lasse sie stumpfsinnige Sprüche ohne Witz und Biss als auch unfassbar schlechte Abenteuer durchlaufen… und schon kann man 10 Folgen für teuer Geld produzieren und an Netflix verkaufen.
Abgesehen davon, dass die eine oder andere Figur zwischendurch eindeutig aus den Simpsons (mir ist drei Mal aufgefallen) und Futurama (ein Mal sicher, zweites Mal eventuell) kopiert und auf Mittelalter „gemalt“ wurde, die Kamerafahrten größtenteils ohne Witz und Bezug auf Futurama übernommen wurden, hat die Serie weder an Idee, an Witz oder an Bissigkeit viel zu bieten.
Sie plätschert im Hintergrund, ohne den Zuschauer wirklich einzufangen, weder durch die Charaktere, die sich ab und an selbst im Weg stehen, noch durch die ideenlos herbei „gezauberten“ Abenteuer und Geschichten, die durchlebt werden müssen.
Groening gelingt hier weder eine schlüssige (was man nicht erwarten sollte) noch eine sinnvolle (was sehr enttäuscht) noch irgendwie eine spannende (warum habe ich die 10 Folgen gleich nochmal angesehen?) Geschichte oder Storyline. Es plätschert vor sich hin und ermöglich teilweise über Folgen hinweg ein reines zuhören, ohne wirklich viel Inhalt oder wichtige Elemente der Geschichte verpasst zu haben.
Das offene Ende der 10. Folge, dass den Widersacher – welch Überraschung! – doch auf die ewige Liebe fallen lässt, um mit einem „fulminanten“ Ende nebst Tochter „durch zu brennen“ ist weder ein Spannungsbogen zu Season zwei, die bitte niemals kommen wird, noch ein kurzes Aufbäumen, um den Zuschauer erneut zu fesseln. Gelangweilt werden viele bereits seit Folge zwei mit der heimischen Katze den Tag verbracht haben…
Klar, sind Geschmäcker unterschiedlich und eingefleischte Fans, wenn sie es denn danach immer noch sind, werden sicherlich auch irgendwie auf ihre Kosten kommen – aber ich habe selten so eine wirklich grottenschlechte Produktion wie diese gesehen.
Dagegen sind South Park graphisch, Family Guy Dialog-technisch und Archer Story-mäßig eine Bereicherung fürs tägliche Leben.
Solltet ihr unschlüssig sein und auch gut ohne Matt Groenings neues Werk leben können: lasst es, ihr spart viel Zeit ein, die man aktuell wirklich besser nutzen kann.
Und wer unbedingt mein, er/sie muss: kleiner Tipp: die Netflix-App unter Windows 10 lässt sich in Klein über die weiteren offenen Fenster legen, so ist die Zeit, mit paralleler Bearbeitung von email, Aufgaben und ToDos nicht TOTAL FÜRN ARSCH!
Disenchantment – ein neuer Tiefpunkt einer nicht erzählenswerten TV-Geschichte.
Pro: Matt Groening – oh, auch kein Garant mehr für Unterhaltung…
Con: Zeitverschwendung mit schlechtem Bild und schlechter Story sowie lieblosen Figuren
Steve: Finger und Augen weg davon, die Zeit ist einfach viel zu kostbar!
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