Heute ein kleiner Rückblick mit ein paar Updates zu Themen, die in der letzten Zeit bei mir auf dem PodCast und im Blog „Thema waren“: Mit dabei heute: Delta und ihre seltsame Art und Weise der Sitzplatzzuordnung – ENTTARNT! Apple und iphones, ein kleiner Lacher. Und dann noch: Versicherungspflicht und Schuld bei Unfällen von selbstfahrenden Fahrzeugen, wenn es nach Versicherungsgesellschaften geht. Kurz gesagt: was zum Nachdenken für das Wochenende!
Delta Airlines: Klassen statt Sitzplätze (und ja, wir tauschen! Ohne Grund!)
In einem letzten BlogPost hatte ich über die Unverschämtheit von Delta berichtet, einfach mal so Sitzplätze zu tauschen, obwohl keinerlei Notwendigkeit hierfür besteht. Auch wenn ich in meinen Zeilen mehr meine unvergleichliche Begeisterung durch blicken habe lassen, war mir schon klar, dass hier in erster Linie erste Schritte eines künftig vollautomatisierten (heute würde man sagen: von künstlicher Intelligenz getriebenen) Buchungssystem seine Flegeleien austobt.
In diesem Kontext habe ich bei AndroidPit einen spannenden Kurzartikel gefunden. Kernaussage: Ein Algorithmus wird schon bei der Buchung absichtlich darauf trainiert, gleiche Nachnamen, die auch Sitze nebeneinander gebucht haben, bewusst und absichtlich zu trennen, um somit Mehreinnahmen für die Airline durch die dann notwendige erneute „Zusammensitz-Buchung“ zu generieren. Die britische Civil Aviation Authority untersucht Vorwürfe, die witzigerweise zuerst gegen RyanAir, die das System laut eigener Aussage aber nicht in Betrieb haben, erhoben wurden. Nichtsdestotrotz zeigen erste Ergebnisse, dass, je nach nicht benannter Airline, aber in zutreffenden Fällen, 12-35% von ihren Liebsten getrennt wurden. Was zwar in Summe geringer ist, als die Delta-Erfahrung, aber nach dem gleichen Muster funktioniert. Nur, dass Delta vergessen hatte, „Upgrade-Mails“ an die betroffenen Passagiere zu senden. Tja, doppelt dumm. Bei uns verkackt und keine Kohle damit gemacht. Scheint so, als ob hier der letzte Schritt doch von einem Menschen „durchdacht“ wurde.
Hey, @UK_CAA , I just read in the news, you’re investigating on airlines who use (more or less „AI“) to separate families from booked seats side-by-side.
If not yet done, please also add @Delta airlines to your list. If needed, I’ll provide further details.
Thanks a lot.
— Steve Schutzbier (@aviationsteve) 30. November 2018
Also, erst mal einen Tweet an die CAA senden, dann weiter sehen! Und nein: für mich ist das Thema noch nicht durch!
Nächstes Thema:
Achtung, iphone-User: In seltenen Fällen macht sich in Krankenhäusern deine billige Technik bemerkbar… (Links zu den Artikeln sind wohl leider Paid Content!)
Wer hier schon ein bisschen länger zuhört und mit liest, weiß, dass ich kein Freund von Apples hochpreisigem Billig-Elektroschrott bin (und ja! Auch nicht von Googles Hardware-Fehler-behafteter uninspirierter HTC Scheiße!).
Aber ein Artikel in der c’t aus Heft 18 ließ mich doch mal wieder schallend los lachen:
Illinois, Oktober 2018. Eine Panne setzte mal entspannt 90 Kubikmeter Helium frei, womit eigentlich Spulen in Kernspin-Tomographen gekühlt werden sollten. Na ja, knapp daneben.
Und nun, kleiner Blick in eure Taschen: Ab iphone 6 aufwärts, ipads und watches habt ihr in ähnlicher Situation ein Problem, daaaaaaaa………… <!Spannung!>……………………….. das Gas die Geräte restlos außer Gefecht setzt (nicht aber ein Android Telefon und ein iphone5 – jede Wette, dass Android war KEIN HTC oder Google Pixel Müll!).
Warum konnte es so weit kommen?
Ganz einfach: Sparmaßnahmen, mit denen Apple die völlig überteuerten Abzockgeräte noch günstiger herstellen aber mit noch enormeren Preis an euch verkloppen kann, liebe Jünger!
Im Speziellen hat Apple ab der Baureihe 6 nämlich die Taktgeber, die normalerweise Quarz-Oszillatoren sind, durch billige MEMS-Oszillatoren ersetzt. Günstiger in der Produktion und ein wenig platzsparender.
Leider ist diese Billigproduktion im Bereich der Dichtung anfällig für Störungen. Und, da Heliumatome (und auch Wasserstoffmoleküle) aber kleiner sind als die Dichtung, kommen die da durch und bringen den Billigquatsch aus dem Takt – wodurch die CPU einfach mal komplett aus dem Takt kommt und sich verabschiedet. Apple selbst gibt, für denen unter euch, den das schon mal zu Hause passiert ist, eine Wartezeit von ca. einer Woche an, bis das Helium von selbst wieder aus dem Gerät restlos aus-diffundiert ist.
Ja, die Woche entspricht knapp meiner Lachdauer…
Und noch ein Ding zu selbstfahrenden Autos:
Wer wohl bei Unfällen haftet, wenn ein autonomes Fahrzeug crashed? Fragt lieber nicht euren Versicherer!
Deutschland hat eine einfache Regel: wenn Du ein wenig unter normaler Betriebstemperatur im Hirn bist, in Deiner Partei dank Quote oder Zeit nach oben geschwappt bist und an Kompetenz einfach gar nichts mitbringst, hast Du die besten Voraussetzungen, vor allem, wenn Du noch ein Quotenbayer mit stumpfsinnigen Dialektspuren bist, Verkehrsminister zu werden. Das passiert auch deshalb, weil eine zweite deutsche Regel besagt: Aus einem Verkehrsminister ist nach seiner Amtzeit sowieso nie mehr was geworden. So sind wir Tiefensee als lokalen Oberbürgermeister los geworden, haben Ramsauer in sein nur halb vom Fluglärm bereinigtes Kaff zurück geschickt und auch den labilen Dauer-Grinser Dobrindt haben wir zur Rache aller zurück in die Partei geschickt, mit dem Schild „Der ist wichtig!“ um den Hals. Und ähnlich wird es auch Scheuer ergehen, der beschlossen hat, erst mal gar nichts zu tun, außer sich selbst für sein Amt und seine Inkompetenz leid zu tun. Da gibt es also Autohersteller nebst ihrer Lobby, die im Erklären, was er „qua Gesetz“ alles nicht kann, groß sind – und dann stellen sich untergeordnete Ministerien noch hinten an und bestätigen den Lobbyquatsch wortreich – und entmündigen somit in wenigen hoffnungslosen Sätzen im Deutschen Staatsfernsehen für 18€ im Monat sämtliche Dieselfahrer – während über dem großen Teich 16+x Milliarden geflossen sind und mittlerweile FAST alle betroffenen Schummeldiesel zurückgenommen und/oder ausgetauscht wurden. Willkommen im Jahr 2018 in Deutschland. Und auch, dass ICE-Ausfälle das Andi am Bahnhof in Berlin in den Hubschrauber getrieben haben: alles kein Problem, lächeln wir lasziv weg… Muss das schön sein, wenn seine Umwelt bestenfalls in Zeitlupe an einem vorbei zieht – aber die Farben sollen GIGANTISCH aussehen!
Und nachdem Dobrindt wenigstens im Beisein eines Teelichtes einen hellen Moment hatte, und das „Verursacherprinzip“ mit ein wenig Zweckentfremdung aus der Tasche gezogen hat, war seine Lösung für die Haftung von selbstfahrenden Fahrzeugen ganz einfach: Die Automobil-Industrie. Wer denn auch sonst? Wer muss die Kisten Millionen von Kilometern bis zur Zulassung auf Herz und Nieren prüfen, bevor der kleine Mann den Versprechungen des hinfälligen „Made in Deutschlands“ immer noch blind Glauben schenkt?
Ganz anders unser Andi Scheuer: Da kam bisher, nicht wirklich unerwartet, noch gar nichts.
Somit hat sich der größte Verlierer der autonomen Fahrzeuge zu Wort gemeldet und versucht nun, klare Tatsachen zu schaffen. Wenn Scheuer hier genauso kompetent einschreitet wie beim Schummeldiesel, ist der Versicherungs“vorschlag“ bereits seit Wochen in einem Gesetzesentwurf per copy-paste eingeflossen.
Aber nun hat die von Umsatzrückgängen und im heftigen Konkurrenzkampf mit einem fränkischen Versicherer stehende Allianz mal schnell die Lobbytruppen zu Andi nach Berlin geschickt, wohl nicht mit der Bahn, und den cleveren Vorschlag unterbreitet: Es ist doch nur fair, wenn der Halter/Betreiber dank der (längst überfällig-abzuschaffenden) Gefährdungshaftung an die Kandare genommen wird. Und, wie praktisch: auch bei diesen Unfällen werden immer mindestens zwei Versicherungsnehmer schlagartig zu Schuldnern, obwohl eine Technik-Software-Kombi des Herstellers den Fehler verursacht hat.
Gefährdungshaftung ist übrigens auch, wenn dir ein Rentner in der Mitte der Fahrbahn entgegen kommt, vier Meter vor dem Zusammenstoß schemenhaft dich als entgegenkommendes „Ziel“ erkennt, sich dabei „erschreckt“ und auf seine Seite zieht und, zum Beispiel, von der Fahrbahn abkommt. Damit hast Du schon mal 30% Mitschuld gewonnen.
Und mit dieser munteren Rechtsverdreherfloskel soll also die Haftung für Deutschlands zweitgrößte Disruption nach der von China gesteuerten Entdeckung des eAutos, dem automatisierten Fahren, auf den Fahrer, der dann noch nicht mal mehr ein Lenkrad haben wird, geschweige denn so sitzen wird, dass er noch durch eine bis dahin sowieso obsolete Windschutzscheibe gucken kann?
Das kommt also dabei raus, wenn die Allianz gerade mal nicht mit keinen Programmen, die Zielgrößen für einen Personalabbau vorgeben, sich selbst beschäftigt?
Was für ein Glück, dass die Allianz bei mir bereits vor Jahren ihr wahres Gesicht gezeigt hat – und meine Meinung seither ist: lieber keine als Allianz Versicherung.
So denn – genug gelacht für den Start ins Wochenende! Und jetzt reicht es auch erst mal mit Auto-Themen, versprochen! Also dann: ein schönes Wochenende Euch!
Meinen PodCast abonnieren: | direkt | iTunes | Spotify |