Ich habe mir als eine Neuerung im Blog und somit auch im Podcast vorgenommen, Abstand zu nehmen, von diesen Click-Bait-Überschriften: Die 45 schlampigsten Exfreundinen. Oder auch: Die besten Wege, wie ich mit sieben ETF ganz schnell zu Geld gekommen bin – und du kannst das auch! Und all diese Gülle, die mittlerweile selbst ein Handelsblatt hin und wieder verleiten, einen Artikel mit Überschrift als „Gold“ anzupreisen, aber nur „Quarzsand“ zu liefern. Darauf habe ich keinen Bock mehr, daher die heutige Überschrift, die an sich ohne Klickfängerei direkt auf das Thema geht und hier sogar schon grob die Richtung vorgibt. Ich hoffe, meine Umstellung ist in eurem Sinne – sonst tut es mir leid, wenn ihr gerne Zeit mit Artikeln verschwendet habt, die selbst nach kompletten Durchlesen einfach nicht im Ansatz das geboten haben, was die Überschrift versprach. So, nun ohne Umschweife: Es wurde wieder Zeit für einen Test – und diesmal geht es um Nassrasierer. Und ich wette, Boldking hat euch bis jetzt noch nichts gesagt, oder doch?
Worum geht’s?
Ich glaube, als es schon mal um Rasierer und Haarwachstum ging, hatte ich von meinem Kumpel im Geiste, Telly und seiner Karriere bei Gillette, erzählt. Das wäre bis jetzt nicht mal eine Click-Bait-Scheiß-Überschrift wert, wäre mir nicht vor ein paar Wochen aus dem Nichts dieser Rasierer aufgefallen, den ich vor Jahren vergünstigt erworben habe. Ich nutzte ihn ein paar Mal, war aber nicht so wirklich zufrieden, also ging er den Weg alles Irdischen, was Männerartikel im Bad so angeht: In ein Ablagefach in der Dusche und somit augenblicklich aus dem Erinnerungsvermögen, auch rückwirkend, ersatzlos gestrichen. In meinem Fall, fast für zwei Jahre… oder so…
In dieser Zeit schickte sich der holde und doch größtenteils Haar-lose Jüngling an, seine Gillette-Sammel-Kollektion aus den Regalen zu ziehen, und vom MACH3 über das 5-Klingel-Modell und dem mittlerweile nicht mehr ganz so modernen Sensitive-Exemplar mit wieder nur zwei Klingen hin und her zu probieren, um den Besten für eine gemeinsame Zukunft der Gesichtshaarpflege zu küren.
Vielleicht lag es an der langen Lagerungszeit, vielleicht auch an den bis zu drei Umzügen, die einige dieser Klingen schon miterleben durften. Aus einem unbekannten Grund war die Stoppelfreiheit früher schmerzfreier und auch einfacher zu haben. Somit flog das Sondermodell MACH3, dass mich auch zu einem Blog und Pod über zu viel Abfall animierte, nach zwei kläglichen Rasuren in den Müll.
Einem der letzten seiner Art, ein Rasierer mit Batterie und Vibrator fürs Gesicht, der noch besser Rasieren als schütteln kann – meine Güte, der hat die Haare nur so gestreichelt und nicht eines entfernt. Also habe ich ihn und seine Klingen auch entfernt.
Und so blieb ein originalverpacktes aktuelles Sensitive-Modell mit zwei Klingen von Gillette übrig. Und, direkt dahinter, ein MACH5 in Blau, einer der ziemlich Ersten. Mit entsprechend vielen Klingen, die komischerweise ob meines Umzugsverhaltens unbeeindruckt ihren Job machen. Daneben habe ich all die Jahre immer mal wieder beim Lieblingsdrogeriemarkt meines Vertrauens eines der Eigenmarkenmodelle getestet, auch hier existiert ein moderner 5-Klinken-Rasierer nebst Handgriff. Und zu guter Letzt ein Spontankauf mit Gutschein und ohne Versandkosten, als Boldking vor etlichen Jahren den Weg auf den deutschen Markt antrat. Damals bekam ich für um die zwei Euro den Griff, eine Standard-Klinge und eine ganz neue Art, sich zu rasieren… nur, dass mich die Standard-Klinge nie so wirklich richtig angemacht hat…
Natürlich, wie auch das Bild oben schon verrät, habe ich auch den Gillette Lab – doch dazu habe ich bereits einen Schnelltest direkt nach dem Kauf veröffentlicht. Daher ist dieser hier raus. Und auch den größten Mitbewerber auf dem Nassrasierermarkt lasse ich hier außen vor: für meine Erfahrungen und mich ist Wilkinson auf einem Niveau mit Gillette, in vielen Fällen ist nur das Design oder die Nutzung von klein auf das entscheidende Kriterium, wer im Badezimmer landet und wer nicht.
Der Test
Das ist also mein Testfeld für euch: als Marke der größte und zugleich kleinste, aber tatsächlich aktuelle Nassrasierer von Gillette. Wilkinson habe ich im Regal liegen, muss ich mich mal wieder mit anfreunden, dann mache ich da vielleicht, wenn es sich rentiert, noch ein paar Zeilen separat dazu. Für mich sind beide auf gleichem Niveau.
Dafür vom dm-Markt das Topmodell der Eigenmarke, den Balea MEN Rasierer Revolution 5.1.
Und, als wirklich einzigartiger seiner Klasse, der Boldking. Allerdings, nachdem er sich in dem Fach in der Dusche wieder in mein Bewusstsein gebracht hat, habe ich für sensationell viel Geld und plus Versandkosten bei Boldking jeweils eine Box der extra sensitive, sensitive und normalen Klingen bestellt.
Und hier nun meine rein subjektive Auswertung der männlich-schäumenden Nassrasierer in meinem Test.
Gillette – MACH 5 und Sensitive
Es mag noch vereinzelt Märkte auf dieser Welt geben, in denen meine Aussage nicht stimmt, aber Gillette ist der größte Hersteller von Rasierern weltweit. Da wundert es auch niemanden, dass diese Firma einfach alles rund um das Thema „Rasieren“ im Angebot hat, vom Einmal-Wegwerf-Rasierer hin zum 400 € Modell mit Vorheizfunktion. Und er war Vorreiter bei Modellen mit fünf Klingen. Und wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, liegt ein Sieben-Klingen-Modell auch in der Schublade der Entwicklungsabteilung. Allerdings, sehr unter Gelächter der Branche und des Konkurrenten, kam nach all den Schlachten, wer die meisten Klingen hat, aus dem Nichts erneut ein gerade mal zwei Klingen Modell, dass auf den Namen „Sensitive“ getauft wurde. Spot und Häme hin oder auch her, es wurde – berechtigterweise, ohne vorgreifen zu wollen – ein Verkaufsschlager.
Wer nun eine Bewertung zum neuesten LAB-Modell sucht, wird hier, aber nicht in diesem Blog fündig.
Wie schlägt sich denn Gillette im Alltag?
Genial. Sich mit einem dieser Geräte zu schneiden, benötigt wirklich kriminelles Handeln oder eine Zeit beim Militärdienst mit zu viel Blutalkohol. Der MACH5 ist ein Wunder, egal ob sanfte Klingenführung oder Agressivitätsbewältigung, sich mit diesem Gerät zu schneiden geht nur mit Vorsatz. Achtung: Diese Aussage gilt NICHT für die sechste Klinge, die auf der Rückseite, zum Beispiel für den besten Look von Koteletten, angebracht ist.
Vorteil Gillette: für jeden Geschmack und Bedarf das richtige Modell. Und, auch ein großer Vorteil, man muss nicht nach jeden Zug über die Stoppelwiese die Klinge spülen, es reicht jedes zweite oder sogar nur dritte Mal. Und all dem zuvor erwähnten Gelächter zum Trotz hat Gillette mit dem gerade mal 2-Klingel-Modell Sensitive endlich einen Nassrasierer geschaffen, der „Sensitive“ als Marke verdient: keine Pickel, minimale Hautrötungen und auch keine schmerzverzerrte Miene beim eigentlichen Rasiervorgang oder wochenlange Rötung am Hals.
Nachteilig wirkt sich die hohe Qualität leider am Regal für Klingen aus: Hier muss, je nach Modell, schon mal die eigene Mutter für ein paar Wochen putzen in fremden Werkshallen verpfändet werden, um einen Block mit Ersatzklingen zu bekommen. Auch steigt und fällt deren „Besetzung“ schneller als die Titanic sank, mal nur vier, mal fünf und rund um Weihnachten auch gerne „5+1“ oder als neue Sonderedition zu haben: Klingen und die Jahrzehnte-lange Erfahrung lässt sich Gillette eindeutig mit Gold aufwiegen.
Mein Urteil: Zurecht, immer wieder einer der besten Rasierer, die ich habe.
5-Klingen-Modell aus der dm-Markt Eigenmarke
Wer nicht auf die neueste Klingentechnologie und -bündelung in seinem Nassrasierer verzichten möchte, aber die teilweise utopischen Nachkaufpreise nicht bezahlen möchte, möge sich nach Drittanbietermarken umsehen. Ich gucke hier immer erst beim Drogeriemarkt meines Vertrauens, so bin ich bei dm und deren Eigenmarke „balea men“ und dessen Topmodell mit fünf plus einer Klinge, vergleichbar mit dem Gillette, hängen geblieben.
Eine wirklich überraschend gute Rasierleistung, allerdings sollten die gezogenen Linien nicht allzu lang sein, sonst verstopfen die Zwischenräume bei den Klingen sehr schnell. Auch schafft man es mit diesem Modell, sich zu schneiden – und je nach fehlender Umsicht, auch richtig. Die auf der Rückseite angebrachte Klinge sollte ebenfalls nur sanft zum Einsatz kommen. Ich musste schon mehrfach feststellen, dass sie, wenn man mit Vorsicht an die Sache geht, gar keine Unterstützung bekommt, dann aber mal die Falte am Kinn unfreiwillig per do-it-yourself-Schönheitsoperation spannt. Der Präzisionstrimmer und ich, das wird keine Freundschaft mehr!
Wie schlägt sich der Balea im täglichen Einsatz
Ein solides Gerät mit Klingen, die ein wenig Vorsicht vertragen, aber mit den Marken mithalten können. Der Trimmer will nicht immer so wie ich. Auch beim Drei-Tage-Bart fühle ich deutlich, dass die Klingen arbeiten. Es zieht und fühlt sich in Teilen unangenehm an. Hier muss ich nach der Rasur intensiv meine Haut unterstützen. Dafür preislich ein echter Hammer, sowohl bei den Klingen als auch bei einem eventuellen Ersatz- oder Zweitgerätekauf.
Nur drei Klingen, aber mal ganz anders
Ich bin zu diesem Rasierer nur gekommen, da er zu den guten alten Internet-Zeiten, wo diverse Portale täglich preiswert Produktproben durch die Welt geschickt haben, beworben wurde und meine Aufmerksamkeit bekam. Zum einen, da der Name „Boldking“ wohl Programm zu sein scheint (Spoiler: tut er!) und auch aufgrund des coolen Klingenblocks. Und, weil die paar Euro für den Halter, eine Klinge und einen Saugnapf – ohne Versandkosten – einfach ein „muss ich haben“ in mir auslöste.
Boldking wirbt mit einem Ganzkörpereinsatz. Und quasi einem Anti-Schnitt-Versprechen. Auf dem Bild seht ihr ganz links die normalen Klingen, in der Mitte auf der Halterung die „sehr empfindlichen“ und rechts die „empfindlichen“. Und man sieht hier die Besonderheit: Die Klingen sind je nach „Härtegrad mehr oder weniger gruppiert. Kostenpunkt: gute 15 € für vier Klingen.
Wie schlägt sich der Boldking im täglichen Einsatz
Überraschend sehr gut! Was man dem vorstehenden Bild vielleicht nur erahnen kann, die Rasierklingen sind einzeln auf „Lamellen“ angeordnet. Und diese können sich je nach Hautkontur auffächern. Was zum einen Schnittwunden vermeidet und zum anderen das Werbeversprechen, dass der Rasierer überall Anwendung findet, wahr macht.
Auch nutze ich aktuell die sehr empfindlichen Klingen und muss sagen, ein besseres Gefühl als Gillette! Dafür, und deshalb schlummerte der Rasierer zwei Jahre in der Dusche, sind die normalen Klingen nichts für mich, egal wo. Die sensitiven habe ich als Einzige bis jetzt nicht getestet – egal, schlimmstenfalls bleibe ich bei den super-sensitiven.
Für mich ein absoluter Geheimtipp, wenn die gängigen Marken noch Wünsche offen lassen oder einfach niemand ohne Hautreizungen in der Anwendung hinauskommt. Nur die Preisgestaltung, dass wirklich alles ein Preisschild hat, nervt! Daher habe ich auch keinen Transportschutz, der kostet extra – und auch Versand!
Strich drunter – und nu‘?
Auch wenn ich, wie zuvor schon erwähnt und hier abschließend erneut sage, dass ich Wilkinson nicht betrachtet habe, da sie für mich 1:1 auf Höhe mit Gillette liegen, sei dies hier nochmals erwähnt.
Keiner der von mir getesteten Rasierer muss sich verstecken. Weder der Günstige aus der Drogerie, noch der „Eigensinnige“, der sich jedes Teil einzeln bezahlen lässt, noch der Marktführer.
Wenn ihr mich nach einer Rangfolge fragt, würde diese wie folgt aussehen:
- Boldking
- Balea Men
- Gillette
Warum? Weil Qualität das Eine ist, aber Abzocke bei den Klingen das andere. Und ich sage bewusst „Klingen“ – und bewusst „Abzocke“; da sonst der Boldking das absolute Schlusslicht bilden würde!
Balea als Eigenmarke von dm hat sich den zweiten Platz mehr als nur verdient. Qualitativ hochwertig, nur die Klingen kratzen mir, bei Anwendungen, die über täglichen Einsatz hinausgehen, zu sehr. Das gibt, zusammen mit möglichen Hautrötungen, Abzüge. Pluspunkt: Der acht Klingen Vorratspack ist ein echter schwäbischer Wahnsinn!
Warum nun Gillette auf Platz drei?
Weil mich die Preispolitik nervt! Klingenpreise, die an sich bei Eduard Zimmermann unter „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“ laufen müssten. Und dann immer diese Weihnachten, Ostern und sonst was, Sondermodelle – meist nur in anderer Farbe. Und immer wenn ich mich doch mal wieder zur Marke bekenne, sind nicht mehr fünf, sondern nur noch vier Klingen zum alten Preis in der Verpackung. Mag jetzt wehtun, aber genau deshalb verbanne ich euch auf den letzten Platz!
Und wer jedoch ganz genau aufgepasst und auch wirklich alles gelesen hat, wird sich wundern, warum ich Gillette wegen der Kosten auf Platz drei, den „zahle-für-Alles“-Boldking aber auf Platz eins geschoben habe. Ganz ehrlich? Weil die extra sensitiv Klingen auch wirklich extra sensitive sind! Ob es nun der viereinhalb-Tage-Stoppelwald im Gesicht oder die durch Winterpause verwilderte Zone rund ums untere Gemächt ist, die mal wieder ansehnlich bearbeitet werden will: Der Boldking macht es mit und hat für jeden Hauttyp die eine ideale von drei Klingentypen parat.
Aber ebenso für die coolen Klingenblöcke, die sich je nach Hautkontur aufziehen und somit eine verletzungsfreie und trotzdem glatte Rasur ermöglichen. Er ist aber nichts für Rennfahrer, die wie in der Werbung von der Schläfe bis zur Halsschlagader auf der anderen Gesichtshälfte mit 255 km/h übers Gesicht ziehen!
Und was sagst du zu meinem Ergebnis?
Und, überrascht? Enttäuscht? Oder ganz anderer Meinung?
Wie siehst du meine Ergebnisse? Gillette zu Unrecht auf Platz drei oder würdest du lieber Wilkinson auf dem Treppchen stehen sehen? Vielleicht hast du mit Boldking andere oder sogar schlechte Erfahrungen gemacht und möchtest diese kundtun? Oder habe ich einen neuen Star am Nassrasiererhimmel übersehen? Oder hat der Balea eine zu einseitige Erfahrung meinerseits gemacht, da Rossmann oder Müller oder sonst wer ein besseres Modell hat?
Lass es mich wissen, dann gehe ich mal einkaufen, testen – und ein Update schreiben!
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