270 Umweltschutz sei Dank – es gibt nun Festduschbäder…?! Das kommt mir doch von früher sehr bekannt vor!

Früher war alles besser? Na ja, manches war einfach klarer und ohne viel Marketing. So kann man heutzutage, ganz im Hinblick auf den Umweltschutz und der Plastikverpackungsvermeidung „Festduschbad“ im Drogeriemarkt erwerben. Und auch Fenster- oder Badreiniger, bei dem die Spritzflasche die gleiche bleibt, ein Liter Wasser reinkommt und eine „Tablette“, die sich dann löst und den Reiniger produziert. Testobjekt steht schon zu Hause, mehr dazu in einem weiteren Blogpost.
Heute geht es um: „Festduschbad“ – aus meiner oberflächlichen Sicht auf meine Kindheit und auch bekannt durch etliche Monate Bundeswehr etwas, was wir früher einfach „Seife“ genannt haben. Nicht von alverde oder von Balea und auch nicht vier bzw. knapp zwei Euro – rechnet das mal in DM um! Hier mein Test und die Nebenwirkungen für euch!

Exemplarisch zwei Festduschbäder... kenne ich doch woher...! / Bild-Quelle: privat
Exemplarisch zwei Festduschbäder… kenne ich doch woher…! / Bild-Quelle: privat
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Sie sprießen aktuell wie Blumen aus dem Boden, Alternativen zu allem, was sonst nur in Plastik verpackt werden kann. Ein ganz großes Thema ist das, was ich einfach „Seife“ nennen würde, auch wenn es bunte Titel wie „rough nature“ oder „sieben esoterische Öle“ trägt und im Marketingsprech „Festduschbad“ benannt wurde.

Und je fancier der Name, desto höher der Preis, kann es einem erscheinen, wenn man vor der noch kleinen Regalfläche in den Drogeriemärkten steht. Auch greift man sich ein wenig verwundert an die Stirn, um sich den Schweiß von selbiger zu wischen, wenn man die Preisgestaltung sieht: da starten Eigenmarken knapp unter zwei Euro, eher namhafte Produkte reißen auch schon mal die 5 Euro Schwelle. Ob das so clever ist, wenn einen Schritt nebenan die Eigenmarke-Duschbäder in Plastik für 49 Cent stehen?

Ich habe mich mal für eine günstige Eigenmarke für unter zwei Euro und einer namhaften Eigenmarke unter fünf Euro entschieden, um auch subjektiv zu unterscheiden, ob sich, wie sonst auch nicht, mehr Geld für die Marke wirklich rentiert.

Nett, bei dem günstigen Produkt, ist die in die Seife eingelassene Kordel, mit der die Seife problemlos aufgehängt werden kann. Hat aber nicht nur Vorteile – da hier die Physik mitspielt: Kaum gehängt, sammelt sich dankbar die Luftfeuchtigkeit an der Seife und tropft nach unten ab. Was natürlich auch immer ein wenig Seife mitnimmt, allerdings dem Festduschbad eine sehr individuelle Formnote verpasst!

...jetzt noch weg mit der Kordel und es bliebe bis auf die Papierverpackung nichts übrig! / Bild-/Quelle: ibdnhubzs.de
…jetzt noch weg mit der Kordel und es bliebe bis auf die Papierverpackung nichts übrig! / Bild-/Quelle: ibdnhubzs.de

Über die Anwendung muss ich euch nicht wirklich viele Details geben: Dusche an, Seife in die Hände, bisschen rubbeln bis Schaum kommt, den über den Körper verteilen, abduschen – fertig. Allerdings könnte die Anwendung weitere Umweltschutz-Vorteile mit sich bringen: Um mit der Seife den besten Effekt zu erreichen, wird, im Unterschied zu Duschbad, nicht „durch Menge“ bei laufendem Wasser geduscht, sondern mit benetzten Händen immer wieder die Seife gerieben und ohne fließenden Wasser auf dem ganzen Körper verteilt.

Was mir allerdings negativ aufgefallen ist, ist der Verbrauch: Die alverde hat nach nur drei Duschvorgängen die Hälfte der Seife schon den Abfluss hinab geschickt. Auch entzieht die Mischung der Haut so viel Fett und Feuchtigkeit, dass an dünnen Hautstellen, z. B. am Unterschenkel, trockene Haut mit Body Milk behandelt werden musste.

Im Gegensatz hierzu hält sich die belea richtig gut – allerdings ist die Mischung der esoterischen Öle und der somit abgegebenen Geschmacksrichtung im Reinigungsprozess etwas, das man mögen muss…!

Noch ein weiterer Nachteil, der sich bei mir bei der teuren alverde zeigte: Da diese nach gut sieben Anwendungen quasi verbraucht war, rutsche mir diese aus der Hand und fiel in die Wanne – und zerbracht. Die eine Hälfte war schneller im Abfluss als ich fluchen konnte, die verbleibenden zwei „Stückchen“ schafften gerade noch einen „Waschgang“.

Die günstige Variante von balea hielt sich hier besser: Dank der Kordel kein Fallen lassen, kein Zerbrechen und vor allem kein so schneller Verbrauch wie das teure Stück Duschseife. Aber auch hier kapituliert die Haut nach einigen Tagen aufeinanderfolgender Anwendung und schreit nach Feuchtigkeit durch vehementen Juckreiz.

Mein Testsieger ist keines der beiden Produkte.
Klar, so wie wir aktuell Plastik verbrauchen und am anderen Ende der Welt ins Meer schmeißen, trotz Grüner Punkt und angeblichem Recycling, muss sich hier was ändern. Da wir sonst künftig, in Anlehnung an den drei-Muschel-Lacher des Stallone Films „Demolition Man“ in baldiger Zukunft bei unseren Toilettengängen unseren Kot bereits fertig und sauber in Plastik verpackt vorfinden werden. Aber wie bei Sylvester würde uns das eine große Menge an Papier sparen. Und wenn ich schon wieder pingelig werde: Warum müssen diese Sachen denn noch im Vierfarbdruckkarton verkauft werden? Barcode in die Seife, scannen und ab nach Hause damit.

Meine Erfahrungen in der Kurzfassung:

  • Es bewegt sich was zum Thema Umweltschutz.
    Für jede Preisklasse sein Festduschbad.
    Gute Reinigungsleistung mit diversen Duftnoten. Auch nett, die individuellen „Add-ons“, wie die Kordel zum Hängen in der Dusche.
  • Auf die Dauer ein echt teurer Spaß, im Test war bei einem Kandidaten nach dreimal Duschen schon die Hälfte „den Bach runter“.
  • Und wohin mit all den Kordeln?
  • Und warum immer noch Verpackung?
  • Und in der Hautverträglichkeit steckt noch Verbesserungspotential!

Nebenbei bemerkt, in der Anwendung ändert sich auch das Duschverhalten, was zu Wassereinsparungen führen könnte. Ein sehr positiver Nebeneffekt. Und, auch wenn ich den Karton bemängle, immerhin ohne Plastikabfälle. Sehr löblich!

Allerdings ist ein Stück „echte“ Seite, günstiger und größer, mit einem kleinen Stück Papier umringt, aus meiner Sicht die beste Alternative zu Duschbädern in Plastikflaschen…!

Und für echte Männer heißt das dann zukünftig: „DUSCH DAS!“


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2 Antworten auf „270 Umweltschutz sei Dank – es gibt nun Festduschbäder…?! Das kommt mir doch von früher sehr bekannt vor!“

  1. Jetzt modifizieren wir das Ganze mal für Dich. Du kaufst eine Seife, nimmst Deinen Akkubohrer und einen Holzbohrer, danach bohrst DU ein Loch in die Seife. Ziehst ein beliebiges Stück Schnur oder Schnürsenkel durch, dass Du bei der nächsten Seife wieder verwenden darfst und hast noch mehr Geld gespart^^

    So jetzt zurück an die Arbeit!

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