Kalt. Es ist nicht gesagt, dass der Motor anspringt. Schlimmstenfalls geht ohne Motorvorwärmung nix. Dann immer dieser Nebel. Der Schnee. Und Eis. Später Sonnenaufgang, früher Sonnenuntergang. Genau das qualifiziert den Winter für die beste Flugzeit des Jahres. Vor allem, wenn ihr erstmalig Gäste in den Flieger mitnehmt, die noch nie in einer Echo-Klasse mitgeflogen sind. Oder wenn die NVFR, die Nachtflugausbildung ansteht. Aber ja, ein paar Tücken hat die Jahreszeit eben auch…!
Wow, das war es also schon wieder, das Jahr 2022! Man merkt richtig, wie die Zeit verfliegt und unsere Uhren im Sekundenbereich hinter sich lässt. Oder es liegt an den vielen Themen, die dieses Jahr durch meinen Blog und Podcast gerutscht sind. Hmmm… wer kann sich noch erinnern? Ja, ich muss gestehen, ich auch nicht. Klar, E-Mobilität, auch dank der langen Wartezeiten, ist ein Thema aus dem Nichts geworden. Aber sonst? Führungsthemen waren angesagt – auch hier immer schön kritisch und trotzdem so, wie sie in der Realität stattfinden. Und sonst? Schauen wir uns doch gemeinsam das Jahr noch mal an!
Aus einer Probefahrt vor fast zwei Jahren zur Bestellung mit Wartezeit vom anderen Stern: ein neuer Skoda muss her! / Bild-/Quelle: skoda.de
Ein guter Pilot macht eine umfangreiche Vorbereitung. Somit kann ihn in der Luft nichts mehr überraschen, auch, aufgrund seines steten Plans B. Hilfreich hierfür ist eine ordentliche Flugvorbereitung, in der man sich bestenfalls schon am Reißbrett Gedanken macht, wo man im Falle eines Falles landen könnte. Oder wo ein geeigneter Ausweichflughafen ist, der idealerweise mit Restsprit oder durch die aktuell geflogene Höhe auch im Gleitflug noch erreichbar ist. Oder welche Höhe für welchen Flugabschnitt angebracht ist. Welche Luftraumstruktur hier herrscht. Und wo man am besten nicht einfliegen sollte. Aber dann gibt es diese Momente, in denen der Flug als einfach zu bewerten ist und plötzlich wird er dann doch zu einer schlagartigen Herausforderung. Bei meinem letzten Flug kam viel Ungeplantes dazwischen – aber nichts, was irgendwie gefährlich geworden war oder wäre. Die Nachbereitung möchte ich mit euch teilen. Angemerkt muss ich sagen, ein Vorteil war, ich konnte die anfallende Arbeitslast teilen.
Final im Landeanflug, Sekunden vor dem Touchdown in Oehna (EDBO) / Bild-/Quelle: Christian Uhrich
Arm dran, wer aktuell glaubt, er kann, wenn auch mit langer Wartezeit, seinen (Ferien-)Flieger betreten und sorglos starten. Reinhard Mey hat es schon vor Jahrzehnten geschwärmt, dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sei. Aber was nutzt grenzenlose Freiheit, wenn man sie nicht erreichen kann, weil man schon am Boden hängenbleibt? Wer aktuell mit Ticket am Flughafen ankommt hat keine Garantie loszukommen – es fehlt Personal an der Sicherheit, Personal beim Gepäck und dann auch noch luftseitig beim Checkin und somit auch im Flieger. Eine sehr gefährliche Mischung, die alleine für über 2.000 abgesagte Flüge alleine bei der nun – zurück – wieder 4-star-Airline Frusthansa führt. Ein gewagter Ausblick, wie es weiter geht, auch mit 2.000-facher Unterstützung aus der Türkei.
Düsseldorf, Ferienbeginn 2022: Schlangen wohin und so lange das Auge reicht / Bild-/Quelle: focus online
Der Deutsche, der Reiseweltmeister. Jedes Mal, wenn in den letzten Jahren Lockerungen angekündigt wurden, stiegen Anfragen und Ticketverkäufe für die obligatorischen Lieblingsdomizile. Bestes Beispiel: Dass Lufthansa mit einer Boeing 747 von einem deutschen Flughafen nach Malle fliegt! Und da nun so gut wie alle Regelungen zum Fremd- und Eigenschutz von Corona seit ein paar Tagen der Vergangenheit angehören, wird dieses Ostern die Feuerprobe: für Flughäfen, für Airlines, für Dienstleister und somit auch für die Passagiere. Nehmt euch lieber was zu lesen mit, die Wartezeiten können auch sonst ganz schön den Start in den Urlaub vermiesen!
…auch Tegel hatte seine Killerschlangen – von der Currywurst bis zur Lufthansa-Billigtochter auf die letzte Sekunde! / Bild-/Quelle: privat
Seitdem ich fliege, nehme ich mir jedes Jahr vor, nicht in die Winterpause zu gehen. Hat doch, wie ich aus Hessen weiß, das Fliegen im Winter magische Momente. Ruhige Luft, keine Turbulenzen. Eben nur das wenige Tageslicht. Und das Risiko, dank großer eingeschneiter Flächen schnell die Orientierung zu verlieren. Wobei das in 2022 Geschichte ist, neben dem Blick nach draußen unterstützt mindestens ein GPS mit Karte auf dem Tablet oder sogar fest im Flieger verbaut. Und trotzdem: Seitdem ich in Hessen meine fliegerischen Zelte abgebaut habe, war ich im Winter nicht mehr in der Luft. Ja, wenn der Weg zum Airport weiter ist, sind die wenigen hellen Stunden plötzlich wertvoll – und nicht nur für das Thema Fliegen. Und wenn mal alles passt, kommt das Wetter in die Quere oder ein plötzlicher erneuter Wintereinbruch mit Eis und Schnee. Also: Aussitzen bis Anfang April und dann einfach frei fliegen? Kann man machen, sollte aber nicht alles sein!
Final Approach EDDF 25L-R Winter 2007 / Bild-/Quelle: privat
Es war viel los die letzten Monate – leider auch der eine oder andere dramatische Unfall. Und gerade, als die Luftfahrt weltweit ein kleines Pflänzchen der Hoffnung umgreifen wollte und erste Monatszahlen zumindest mit denen aus 2019 vergleichbar wurden, kam Omicron um die Ecke. Fassen wir doch zum Jahresende 2021 den aktuellen Stand und die wichtigsten Meldungen aus der Luftfahrt zusammen.
…viel los in der Luftfahrt – bis Omicron kam / Bild-/Quelle: privat
Es gibt verschiedene Wege, an einen Flugschein zu kommen: Drachenflug, Trike, Ultralight oder eben die „Echo-Klasse“ – aber alle eint in der „Standardausführung“ ein kleines Manko: mit Einbruch der Dunkelheit (plus-minus) ist eben Schluss. Das lässt sich, für alle, die „höher“ hinaus wollen, durch IFR und ATPL lösen – aber „for the rest of us“ sind die Wintermonate die entscheidende Jahreszeit: nun heißt es, die frühe Dunkelheit kostengünstig für die Nachtflugausbildung zu nutzen – wenn ein Flugplatz mit Befeuerung und entsprechenden Öffnungszeiten in der Nähe ist!
Für uns Drohnen-Piloten sollte das Jahr 2021 eine wahre Erleichterung mit sich bringen! Wollte doch die EASA EU-weit verbindliche und einheitliche Regelungen „auf den Markt“ bringen, mit denen wir, einmal registriert, quer durch die ganze EU reisen und unsere Drohne einsetzen können. Vorbei die Zeiten, in denen ein Italienurlaub für eine Aufnahme von oben bereits Wochen vorher durchgeplant werden will. Oder eine Reise nach Kroatien mit diversen Übersetzungsaufträgen, Kopien und Zertifikaten und das alles per Post ausgetauscht werden musste. Aber, wie ihr seht, scheine ich für Anfang 2021 ein wenig zu spät dran zu sein, mit diesem Blogpost… wirklich?
Für uns Drohnenpiloten gibt es viel Neues / Bild-Quelle: privat
Wenn man sich von N26 und den Banken, sowie Brexit und Revolut weiter zur von mir aus Gründen so getauften #StasiGEZSteuer hangelt, um dann bei Boeing und Airbus sowie dem Airplane-Markt allgemein vorarbeitet und am Ende gute 45 Minuten vorbei sind, war es wieder eine Einladung von Sven Becker in seinen Podcast. Also denn…
…wenns ums Geld geht, hört die Freundschaft auf… oder das Bank-Kunde-Verhältnis…! / Bild-Quelle: Steve Schutzbier