Das Google Pixel 4 ist da… auch wenn wir im Voraus schon alles wussten!

New York. Deutscher Zeit, 16 Uhr. Google Gebäude. Made by Google ’19. Der groĂź angekĂĽndigte Google Event. KĂĽnstliche Intelligenz, komprimiert und herunter gebrochen auf die aktuellen Geräte. Neue Hardware, die der Strategie folgt, dass die gekaufte Tochter Nest nun auch die vormaligen Google Homes in das Sortiment integriert. Und, ganz klar, der erwartete Star der Show: das Google Pixel 4. Wenig neues, trotzdem eine spannende Stunde, die Google da veranstaltet hat.

Volles Haus in New York - und los geht der Google Event! / Bild-Quelle: Google
Volles Haus in New York – und los geht der Google Event! / Bild-Quelle: Google

So ermattet konnte man in New York gar nicht ankommen, dass einen die Action, die Google fĂĽr den Event gemacht hat, nicht mitgerissen hätte: die Stadt war plakatiert mit Werbung fĂĽr Google – und auch, wenn die Stunde doch irgendwie knapp bemessen war, hat Google reingepackt, was immer nur geht.

Aber mal der Reihe nach:

Nach der BegrĂĽĂźung und ein paar allgemeinen Worten kam es schon, das „groĂźe Ganze“: Ein Bild, inkl. Stadia, dass uns zeigen sollte, was heute Thema war. Auch wenn sich mit den Pixel Buds ein Produkt darauf versteckte, dass uns erst in 2020 erfreuen wird. Aber, nun war klar: die zufälligen GerĂĽchte und gestreuten Infos im Vorfeld waren, natĂĽrlich, korrekt.

Programm der kommenden Stunde / Bild-Quelle: Google
Programm der kommenden Stunde / Bild-Quelle: Google

Stadia wurde im Rahmen der Keynote nur ganz kurz mit einen Videowerbeteaser abgefrĂĽhstĂĽckt, es wird am 19.11.2019 das Licht der Welt fĂĽr jedermann erblicken – und klar, das neue Pixel 4 ist ein dazu kompatibles Gerät.

Dann wurden die neuen Pixel Buds gezeigt – in der Theorie, da diese erst im FrĂĽhjahr 2020 auf den Markt kommen. Dass sie nun wireless sind, ist spannend – dass sie aber eine ultimative Reichweite mit „excellenter Soundqualität“ mitbringen, macht sie sehr interessant. Aber der Preis, aktuell 180 US-Dollar, also wohl 199€, ist dann schon ein MaĂźstab fĂĽr die zu erwartende Qualität und den Sound! Mal sehen, ob Google wirklich erfĂĽllen kann, was sie an Erwartungshaltung wecken.

Dann kommt der Bogen zum Datenschutz: „everything is designed with your privacy in mind“ – und es soll mit einem Sprachbefehl möglich sein, hier Einstellungen und sogar Löschungen vorzunehmen. Wie in meinem letzten Blog schon beschrieben, ist in Android 10 Datenschutz tatsächlich ein Thema!

Dann springt das Thema nahtlos zu Umweltschutz! 150 Millionen Dollar will Google hier in den kommenden Jahren investieren. Und nun der Bogen zu den Hardware-Produkten von Google: wer hier kauft unterstĂĽtzt dieses Vorgehen. Dazu gibt es einen extra Teil, der fĂĽr den Nest Mini Speaker Details fĂĽr die Abdeckung gibt, die aus recycelten Plastikflaschen entsteht. Hier auch der „Seitenhieb“ zu Stadia – da hier nur mehr ein Controller fĂĽr diverse Geräte benötigt wird, spart das auch Ressourcen. Clevere BegrĂĽndung!

Und schon springen wir zur Vorstellung von PixelBook Go – das neue Metall-Gehäuse sowie die lange Laufzeit werden hier hervor gehoben. Schade nur, dass wir auch dieses Gerät niemals offiziell in Deutschland erleben werden… hier MUSS Google endlich mal ranklotzen, um die Modelle publik, die Vorteile bekannt und die Angebote auch endlich vor Ort verfĂĽgbar zu machen!

Nächster Sprung: Nest. Hier kommen die Assistenten. Und auch Handgesten. Aber ganz deutlich wird, dass Google den Assistenten präsent in den Hintergrund packt: immer präsent, um das persönliche Leben zu verbessern und immer da zu sein. Und klar, hier kommt auch „Privacy“, also Datenschutz wieder ins Gespräch – und auch fĂĽr mögliche Drittanbieter! Das ist wirklich neu! Google, und so wird es auch gesagt, will eben sicherstellen, dass man sich mit den Geräten und allen verbundenen Services sicher fĂĽhlt!

Nett ist aber auch, dass man von einem Nest-Gerät auf das nächste nun seine Inhalte verschieben kann! Das ist etwas angenehmer als meine Vorgehensweise, Musik oder Videos immer auf meinen kompletten Geräten gleichzeitig abspielen zu lassen, dass ich es auch in einem anderen Raum hören und sehen kann, wenn ich den aktuellen Raum verlasse. Sowas, in teuer und professionell, habe ich doch mal rund um Redmond in einem Haus gesehen – DAS war geil, Leute…!

Schön ist auch, dass die Nest-Geräte nun alle mit Duo kompatibel sind, und somit Anrufe und auch VideoCalls möglich machen müssen.

FĂĽr jeden, der von Nest die Kameras fĂĽr die Ăśberwachung im Einsatz hat, wird sich ĂĽber das neue Preismodell freuen – mal sehen, wie sich das auf Euro umrechnet… und wann! NatĂĽrlich darf hier ein Update fĂĽr die bestehende „Home“-App nicht fehlen – die könnte uns mit den neuen und hoffentlich auch bestehenden Geräten echt das Leben leichter machen, mal sehen, sie wird wohl auch erst Anfang des kommenden Jahres erscheinen.

Dann ein paar Worte zu Googles Router- und Mesh-Pläne. In den USA ist das System, laut eigener Aussage, MarktfĂĽhrer. Und nun, als Nest-WiFi, aktualisiert sich die Hardware. Die hatte Google ja auch mal in Deutschland angeboten, allerdings im Unterschied zu den USA preislich unfassbar uninteressant – mal sehen, ob das nun unter dem Label „Nest“ sich verbessert! Da das Ziel des ersten Gerätes war eine Einrichtung ohne Ahnung, das muss Google besonders gut gelungen sein – mal sehen, wie das Nest-Gerät nun ankommt und wo es auf den Markt kommen wird.

Und nun endlich, der Punkt, auf den wir alle gewartet haben: Das Pixel 4! Gleich im ersten Satz: Kamera- und Sensor-Funktionen, die keiner sonst bietet. Das Pixel 4 hat Radar-Sensoren für eine wirklich echte Gestensteuerung, ohne das Telefon berühren zu müssen. Und die Kamera hat auch zahlreiche Verbesserungen erfahren und dürfte die Messlatte im mobilen Markt erneut an Apple und Samsung sowie Huawei vorbei auf eine neue Höhe heben!

Ach, und ja: das Gerät hat keinen Fingerabdruck-Sensor mehr, sondern auch eine Gesichtserkennung. Diese fĂĽhrte schon während den ersten Tests nach der Keynote und erst recht in den ersten Berichten danach zu „Ă„rger“ – die Erkennung von Google ist so gut, dass man auch mit geschlossenen Augen erkannt wird. Ich hatte leider meinen Hut nicht dabei, DAS hätte mich echt interessiert… da mein ios-Dings mich mit Hut definitiv nicht erkennt… Nachteil dieser Funktionalität ist allerdings auch eine SicherheitslĂĽcke: Halte ich das Pixel 4 leise vor ein schlafendes Gesicht ist das Gerät entsperrt. Tja… das ist in der Entwicklung der empfindlichen Technik wohl nicht bedacht worden.

Im Zuge von Datenschutz und Assistant kommt wieder, das auch letztes Mal angekĂĽndigte Thema, dass Google es geschafft hat, die umfangreiche Spracherkennungsdatenbank von Tera- und Gigabytes nun auf Megabytes zu verkleinern und somit direkt auf das Telefon zu packen. Nun, Megabytes ist gut, es ist immerhin fast ein Gigabyte – aber das ist es wert… zumindest auf englisch!

Spannend, die „Recoder“-App nun auch live und funktionabel zu sehen. Ich hatte mir die Alpha schon mal geladen – die läuft auf englisch super und in deutsch halbwegs akzeptabel – spannend war, dass die Demo im „Airplane Mode“ eine Trefferquote von 99% hatte.

Und nun zu dem genialen Display des Pixel 4: kurz gesagt, es schon Batterie, bringt 90 Herz mit (wenn es gebraucht wird, nicht dauerhaft) und ist eines der brillantesten und besten Displays, die es aktuell auf dem Markt gibt! Aber Achtung: der Speicher fĂĽr unbeschränkte Speicherung von Bildern „at no costs“ ist Vergangenheit. Aber fĂĽr „berechtigte“ (Neu-)Kunden gibt es Programm, um sich ein paar 100 GB Speicherplatz auf Google Drive schenken zu lassen – nun ratet mal, wo Eure Bilder gespeichert werden… genau!

Und nun zu der Kamera – die ist natĂĽrlich wieder schneller, besser, höher und weiter… wobei… das Demobild der Golden Gate ist sehr ĂĽberzeugend! Und wie immer, ein wichtiger Hinweis, der auch heute schon gilt: nicht mit Zoom fotografieren, sondern den Zoom danach aus dem Standardbild heraus arbeiten! Nur so stimmt die Qualität! Auch noch ein paar Worte zu den Verbesserungen der Modi, die das Pixel 4 mit der neuen Kamera bietet – und ja, wenn das alles in der normalen Praxis wirklich stimmt und so einfach und unkompliziert zu bedienen ist, hat Google nicht nur die beste Kamera sondern auch das beste Verkaufsargument dafĂĽr!

Einziger Wermutstropfen: es gibt mit dem Pixel 4 keinen „unlimited space“ mehr auf den Google Servern. DafĂĽr wurde auch schon eine Petition gestartet, um das wieder zurĂĽck zu holen. Aber da Google ja Strom sparen und die Umwelt schonen möchte und auch der Konkurrenzkampf mit Microsoft und AWS nicht leichter wird, ein, wenn auch fĂĽr den Konsumenten nachteiliger, aber zu erwartender Schritt.

Klar, noch schnell der Professor, der fĂĽr Google das alles möglich macht und ein Testimonial aus der Fotografiewelt, dass die Funktionen und die Professionalität der Kamera im Pixel 4 unterstreicht – und: vorbei!

Aber hey, ganz vergessen: der Assistant ist im Pixel 4 weiter und tiefer integriert, bekommt einen neuen Look und profitiert auch davon, dass ein Teil der Sprachdatenbanken nun offline auf dem Gerät sitzt. Auch hier wird deutlich, dass er prominent in den Vordergrund rĂĽcken wird, uns alle aber unauffällig im Hintergrund durchgehend, wenn wir sie/ihn/es brauchen, uns zur Seite stehen wird. DAS ist fĂĽr mich, auch neben den nun unter der Marke Nest firmierenden Geräte, eigentlich die wahre Neuerung: einen Assistenten zu haben, der mich auch offline begleitet und sich endlich im Hintergrund hält und dort fĂĽr mich arbeitet, ohne die ganze Zeit präsent „ich habe Dich nicht verstanden!“ zu sagen… darauf bin ich echt gespannt, wie dies in der Praxis zu Hause mit den banalen Fragen und Aufgaben dann so wirklich klappt!

 

Das war Google hier gezeigt hat, ist spannend! Vor allen, die bereits vor ein paar Monaten auf einer Keynote vorgestellte „Datenbank“, die nun offline-Erkennung auf die Geräte bringt und so die Assistenzen in neue Höhen der „Intelligenz“ und vor allem Verständigung bringen wird – oder könnte, mal sehen, wie sich die Technik in der Praxis bewährt!

 

 

 

 

 


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