Dieses Jahr war wieder „Scheinverlängerung“ bei mir angesagt. Bedeutet, dass ich einen in Zeit und Umfang definierten Flug antreten muss, der über meine Privat-Piloten-Lizenz (PPL) entscheidet. Die Prüfung ist eine praktische, bei der die fliegerischen Fähigkeiten und auch die sicheren Landungen sowie diverse Notfall-Prozeduren durchgegangen werden. Auch wenn man, erst recht nicht mit Passagieren, diese Manöver vollzieht, sind sie wichtig. Damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, ein kurzer Abriss einer „Scheinverlängerung“.
Die Theorie zuerst
Wer in die Luft gehen will, braucht ein Ziel. Sonst wird es schwierig mit der Spritberechnung und ein paar anderen Dingen, wie Lufträumen. Und im Rahmen dieser „Verlängerungsprüfung“ geht es mit der Theorie los: Abflug- und Anflugplatz, daraus eine Flugplanung zu erstellen – wie in der Theorie des Flugscheins erlernt. Festlegen einer idealen Höhe – nicht zu vergessen, dass Airwork stattfindet, die 2.500 Fuß, die ihr sonst auswählt, könnt ihr, gelinde gesagt, vergessen! Dann die Lufträume und Gebiete prüfen: Darf ich da durch, manchmal auch, will ich da durch? Wenn es nicht anders geht, wie umfliege ich am Besten? Kurz gesagt, es wird ein klassischer Flugplan mit allem Drum und Dran. Glücklich, wer die Flugplanung auf dem Tablet oder sonstwas macht, so ist die schnell erledigt, die App hilft sicherlich bei der Höhe und den Lufträumen. Und ja, das ist legitim, schließlich sollen wir alle Mittel und Informationen für eine Planung heranziehen!
Nach einem Briefing mit dem Prüfer, der auch euer Fluglehrer sein kann, wenn er entsprechend die Berechtigung hält, geht es zur Maschine und ab in die Luft.
Nun zur Praxis
Ich kann nur sagen, auch wenn es mit einem „Nein“ endet und du nochmals ran musst: sieh es als Chance, aufgezeigt zu bekommen, wo du Schwächen hast, an denen du nun gezielt arbeiten kannst. Meist sind es Dinge, die man schleifen lässt, z.B. die Höhe dauerhaft korrekt zu halten. Oder man „schiebt“ den Flieger in die Kurve, statt sauber auch mit den Pedalen zu arbeiten. Oder man zieht nur eine gerade Linie zwischen Start- und Zielplatz, da „sich der Rest schon findet“. Ich sage nur, den Stress, den man sich machen, kann, wenn nebenbei noch eine Kleinigkeit nicht so will, wie sie soll, macht man besser auf dem Boden.
Also, Funken, Rollen, auf die Piste und start!
Kleiner Auszug dessen, was kommt
Wie gesagt, je nach den Sachen, die nicht so rund laufen, passt dein Prüfer die Übungen an. Das heißt aber nicht, dass du unvorbereitet und rumgeschludert in die Maschine steigen sollst, dann ist der Flug gleich vorbei. Aber wenn du eben in Kurven nur mit dem Querruder gehst, kann dies zu ein, zwei passenden Übungen kommen.
Was du jedoch hinbekommen solltest, sind die Landungen. Einmal runter mit Flap Setting, dann das gleiche ohne Klappen. Die müssen sitzen, schließlich kommen sie alle wieder runter!
Dann kommen Stalls, die beiden Klassiker, die immer dabei sind: Mit ohne Klappen geht es in sicherer Höhe los. Geschwindigkeit auf den Bereich der Klappenausfahren drosseln und die Maschine in der Höhe halten. Stufe zwei ausfahren, Stufe drei und eine eventuelle Stufe vier mit. Die Geschwindigkeit hängt nun, dank festem Ziehen an Steuerhorn, auf Minimum, das Horn sollte nun pfeifen. Übung ist aber nicht vorbei, jetzt die Recovery. Wie immer, Nase runter, Gas voll rein, um Fahrt aufzunehmen. Achtung, wer parallel schon die Klappen fährt, muss auf das dazukommende Durchsacken vorbereitet sein! – und wahrscheinlich auf einen Spruch des Prüfers…
Nun diese Übung erneut, aber ohne Klappen. Hört sich leichter an, erfordert mehr Präzision und ziehen!
Was euch auch immer erwarten wird, sind Steilkurven. 45 Grad, es können auch noch 60 Grad werden. Aber machbar, der Trick ist, das Höhenruder zu „pumpen“, um die Abweichungen zu „klein“ und zu „groß“ sofort abzufedern… sonst wird es schwierig,
Ganz zum Schluss kommen mindestens zwei Landungen, Clean Configuration und mit Flaps. Und schon ist es geschafft!
Ach ja, rechnet zeitlich Minimum mit einer Stunde, sonst, wie immer in der Fliegerei, nach oben offen, was der Sprit hergibt…
Viel Erfolg und nun weitere unbeschwerte Flüge
Die Belohnung ist der Eintrag in eure PPL und somit erst mal wieder Ruhe mit Checkflügen. Bis der nächste Termin ansteht – aber bis dahin solltet ihr mindestens 12 Stunden pro Jahr und idealerweise auch die passende Anzahl Landungen in euer Flugbuch protokolliert haben,
Also dann, viel Spaß!
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