267 14 Jahre und somit das letzte Social Media Portal, das fällt – hier das große Warum!

Früher war mir herzlich egal, ob ein Follower sich verabschiedet, weil ich mal schnell über 400 Tweets an einem Tag rausgehauen habe. Oder weil ich auf einer Veranstaltung Kernthesen und meine Meinung dazu gepostet habe. Es gab Firmen in meiner Vergangenheit, die Angst vor meiner Timeline hatten, also ganz harte Weicheier! Und, ich habe es immer dazugesagt, wenn hier mal Stille eintritt, bin ich offline oder tot. Aber, was wusste ich schon von Elon Musk und seiner Spinnerei? Nicht mal ein eigener Hashtag – #nuclearfollowercost , danke Karsten -, der nur für mich existiert, konnte meine Meinung ändern: Ich bin dann mal weg und das ohne Wiederkehr!

14 Jahre Twitter sind dank Musk nun endlich genug - so schnell ohne Twitter zu leben, ich hätte es nicht gedacht! / Bild-/Quelle: twitter.com
14 Jahre Twitter sind dank Musk nun endlich genug – so schnell ohne Twitter zu leben, ich hätte es nicht gedacht! / Bild-/Quelle: twitter.com

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Ich kann mich noch erinnern: Ich saß da, mit meinem nagelneuen SonyEricsson XPERIA X1 und war am Überlegen, was ich mit diesem geilen Telefon alles machen kann. Vor allem, da es nahtlos sämtliche weltweiten Datenübertragungsnetze unterstütze. Ein Anruf bei meinem Carrier brachte schnell ein paar Megabyte zur freien und erstmalig wirklich mobilen Verfeuerung. Aber – was außer E-Mail kann man unterwegs schon nutzen? Ach ja, einen Browser hatte das Telefon auch… auf dem Farbdisplay, sowohl klein, hochkant, als auch im Querformat in Groß und Breit.

Und aus einem unbekannten Grund kam mir das damals in Deutschland noch relativ unbekannte „Twitter“ in die Finger. Wie immer hatte ich da schon einen Account, aber meine Nutzung war eher in den toten Zahlen – also wollte ich das mit dem XPERIA nun ändern und eben mobil – äh, ja, was eigentlich? Genau, twittern! So it all began…

Man kennt sofort, wer wirklich schon mal eine Firma gegründet hat und wer nur das Management-Buy-out teuer in den Arsch geblasen bekommen hat, weil er da war. So wie Musk…

Ich bin an sich bei allen großen Netzwerken angemeldet. Twitter, Facebook, Snapchat, Vine, Instagram, Second Life und all die anderen, die mir gerade nicht einfallen wollen. Nur die modernen habe ich einfach ausgelassen, auch weil ich mich zu alt dafür fühle, wie TikTok.

Aber ich hatte immer eine klare Rangfolge: Twitter. Twitter. Twitter, lange nichts, dann Instagram für meine Fliegerbilder. Und vereinzelt habe ich was bei Facebook gesucht. Aber mehr? Da war wahlweise Funkstille in der Timeline oder ein ifttt-Bot hat automatisiert etwas rüber gespielt.

Auch aufgrund der Freundschaften, die sich über Twitter ergeben haben und der stetige Know-how-Austausch oder das Dabeisein bei wichtigen Veranstaltungen – ich hätte nie eine Sekunde darüber nachgedacht, hier nicht mehr sein zu wollen. Und da war die Wiedergeburt des stinkenden Möchtegern-Steve-Jobs-Doubles nur mit Nasenpiercing und anderen Spinnereien in Form von Jack Dorsey noch das kleine Übel. Auch wenn er der beste Beweis war, dass Jahre später aus Verzweiflung den Gründer, besser, Mitgründer, wieder zurückzuholen, in 20irgendwas einfach eine dumme und ausgelutschte Idee ist und war.

Auch meine stetigen Versuche, den „blue ribbon“, den kleinen blauen Haken, zu bekommen, aufgrund meiner Authentizität und unvergleichbaren Art oder später dann durch meine Tätigkeit im Bereich Presse und die Menge an Themen und Tweets, was mir stets mit dummen Sprüchen verwehrt wurde, taten dem nur einen kleinen Abbruch.

Was allerdings eine bleibende Delle hinterließ, war eine Bewerbung auf eine freie Stelle bei dem neu gegründeten Twitter Hamburg. Keine Rückmeldung über den Eingang. Und als ich nach sechs Wochen freundlich nachgefasst habe, wurde mir wenige Sekunden nach meinem Schreiben eine typische US-ein-Zeilen-Absage geschickt. Wie peinlich, auf eine PR-Stelle so ein Antwortschreiben. Aber sie wollten mich ja nicht, selbst schuld!

Und während der unfähige Dorsey weiter am Untergang von Twitter arbeitete, tauchte plötzlich ein Typ auf, der noch nie eine Firma gegründet hatte: Musk. Nein, wirklich! Paypal war er kein Mitgründer. Tesla hat er von Paypal-Kohle gekauft und vormalige rausgemobbt. Und seine angeblichen kleinen Web- und Sonstwas-Firmen: na ja, welche davon gibt es heute noch?
Musk also, markige Sprüche, Tweets vom oder unter dem Niveau eines Trumps. Und dann muss er die Klappe aufreißen und Twitter mit richterlicher Anordnung übernehmen. Habe ich gelacht!

Aber nun hat Musk den Laden eben am Hals und beweist mal wieder, wie wenig er von einem Geschäftszweig versteht. Also, erste Maßnahme: weiter markige Sprüche. Jetzt flüchten vorrangig die Milliarden-Budgets amerikanischer Firmen. Und viele davon sind bis heute nicht wieder aufgetaucht!

Dann die verzweifelten Maßnahmen. Für acht Dollar im Monat gibt es für Zahlungswillige den blauen Haken. Monate später ändert sich die „Policy“ hierzu, nun gibt es mehrere und auch andersfarbige Haken. Vieltwitterer, Promies und Presse sollen hier zum Zug kommen, da die frühere, mich auch zweifach ausgesiebte „Pressebewertung“ durch Musk abgeschafft wurde und inzwischen eben kostet.

Besonders clever, neben dem Aderlass an wichtigen Entwicklern, Programmierern und weiteren tragenden Angestellten finde ich immer noch, einfach mal die Miete nicht zu zahlen – über Monate. Ein dummer Bauer, ohne irgendjemand aus der Landbevölkerung damit beleidigen zu wollen – wirklich! -, beweist mehr Sinn und Verstand!

Und irgendwo in dieser Gemengelage schickte mir Twitter im März dieses Jahres wieder per Tweet die Erinnerung, dass ich jetzt schon seit vierzehn Jahren bei diesem Twitter bin.
Normalerweise erfreut mich dieser Tweet und das hübsche Bildchen. Aber in 2023 war es mein Siegel für das Ende auf Twitter.

Also, mein ganz persönliches! Meine Wetterstation, meine Waage, mein Fitnessarmband und was-weiß-ich-was-noch-alles in den Jahren automatisiert von mir auf Twitter eingebracht wurden: Es ist alles noch da. Aber eben ohne mich. Und wenn die ersten Tokens auslaufen oder Musk munter glaubt, dass es auch nur einen Cent wert sein sollte, dafür zu zahlen, wird auch keiner, der mir ähnlich sieht, mit viel Aufwand das alles wieder erneuern oder seine Kreditkarte hinterlegen. Es ist ein Abgang in Echt. Real life, wie Twitter dazu sagen würde. Gefolgt von automatisierten Schnittstellen, die vielleicht noch Jahre laufen oder dank Musks Ahnungslosigkeit und Planlosigkeit morgen plötzlich alle weg sind. Und, erschreckender Weise: es ist mir sowas von Scheißegal, ihr habt keine Ahnung!

Und irgendwann wird Musk wohl eine neue Policy für kostenfreie Nutzer, die schon lange nicht mehr getwittert haben, durchdrücken, und dann bleiben am Ende nur noch er und ein paar US-Influencer übrig. Seid sicher, ich heule dem Mist, der Twitter dank dem Haschraucher heute nur noch ist, nicht eine Träne, und erst recht, keine kostenpflichtige, hinterher.

Ihr findet mit schließlich mit meinen Fliegerbildern bei Instagram oder jederzeit hier, im Blog oder per Podcast in euren Ohren! Und mehr muss man dazu nun auch wirklich nicht mehr wisen…! Ciao, Twitter, es war schön, solange es schön war, mit uns beiden… und uns bleibt immer noch Rom, Dubai, London, Madeira, USA…


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4 Antworten auf „267 14 Jahre und somit das letzte Social Media Portal, das fällt – hier das große Warum!“

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