Schmerzhaft und eher aus Versehen rausgefunden: Man(n) kann Kindle E-Books auch digital vernichten, Kauf hin oder her!

Tja, wenn der Sohnemann seine Technik ablegt und das neueste Modell bestellt, regt sich in manch Mutter plötzlich Interesse an besagter, wenn auch als „veraltet“ deklarierten Technik. Und wenn nun zwischen Sender und Empfänger ein paar Kilometer liegen, versucht man eben über das klassische Telefon einen „Sync“ zur Funktionsweise – ich glaube, viele von euch wissen, was ich meine. Stichwort: der private, familiäre IT-Service. Und wenn „Screensharing“ schon nicht klappt, ist es doch gut zu wissen, dass ein Kindle über das Geräte-Menü zu einem gewissen Teil „fremd befüllt“ oder eben gelöscht werden kann. Aber Achtung! Hier löscht man(n) mehr, als man(n) denkt oder von den Fehlermeldungen erklärt bekommt!!!

Falsch gedrückt, Meldung falsch verstanden - und schon habe ich ein gekauftes Kindle eBook auf immer gelöscht, verdammt! / Bild-/Quelle: privat
Falsch gedrückt, Meldung falsch verstanden – und schon habe ich ein gekauftes Kindle eBook auf immer gelöscht, verdammt! / Bild-/Quelle: privat

Lasst mich, auch weil ich mir gerade ein neues Kindle gekauft habe, kurz die Vorzüge des Geräts aus meiner Sicht erklären: Am wichtigsten ist mir, eine Menge Lesestoff dabei haben zu können, ohne einen zweiten Koffer und den damit verbundenen Aufpreis bei den Airlines zahlen zu müssen. Auch möchte ich, wenn ich nach ein paar Seiten einen Fehlkauf feststelle, schnell ein neues Buch zur Hand haben. Blöd nur, wenn die Bücher im Hotelzimmer liegen und man selbst aktuell am Strand liegt oder, eher mein Fall, durch die Malls am anderen Ende von Dubai spaziert. Auch möchte ich ein leichtes und fürs Lesen optimiertes Gerät haben, was ein normales Tablet allein wegen Gewicht und Akkulaufzeit ausschließt.

Mein neuer Kindle Signature (auch günstiger als Kindle Paperwhite zu haben), glücklicherweise im Rahmen einer Preisnachlassaktion bestellt, erfüllt für mich das alles. Und es ist nicht mein erstes Gerät, auch habe ich zwei Kindle Tablets probiert… aber die sind, wie ich schon schrieb, wegen normalen Display und den damit verbundenen Spiegelungen und des Gewichts als auch der kurzen Akkulaufzeit nicht mit den „echten“ Kindle Lesern zu vergleichen! 

Auch genieße ich seit geraumer Zeit, auch wenn ich es nicht wirklich nutze, da ich doch nicht so viel Zeit habe, mich Büchern zu widmen, wie ich gerne hätte, Kindle Unlimited. Für Leseratten mit Zeit, eine echte Empfehlung. Und, noch ein Tipp: wer wie ich Prime-Kunde ist, bekommt monatlich eine Auswahl an vier Büchern, die, teils für lau, teils stark reduziert, weiteren Lesestoff bringen.

Auch gibt es einen täglichen Kindle Angebot des Tages E-Mail-Newsletter von amazon, der zusätzlich spannende Leseideen bringt und täglich mindestens ein reduziertes eBook zum Kauf. 

Ihr seid ja alle aufgeklärte Verbraucher, daher muss ich nicht dazu sagen, dass ein Kindle eine Marke von amazon ist und daher alle Angebote und Inhalte, also E-Books dafür, eben nur und ausschließlich bei amazon zu finden sind. Daher führen die Links, die ich zuvor und im Weiteren für euch herausgesucht habe und liste auch ausschließlich zu amazon….

Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Wenn ich ein eBook käuflich erwerbe, gehe ich davon aus, dass es mir gehört. Analog zu einer Papierausgabe, die ich ins Regal stellen kann, komme was wolle. Dass das ein falscher Gedankengang ist, hat man schon bei Apple erlebt, die gekaufte Apps von Geräten löschen und auch gekaufte Inhalte. Google ist da auch nicht weit weg davon. Und amazon? Bisher ist mir das einmal passiert, allerdings mit Ankündigung per E-Mail, so steigt nur der Druck, es noch mal oder endlich fertig zu lesen…!

Aber was ich nicht vermutet hätte ist, dass man durch einen falschen Klick Inhalte auf Nimmerwiedersehen löschen und ins Datennirwana schicken kann. Und das über eine offizielle amazon Webseite. Und ohne „Undo, Mist, Mist, Mist! Ich habe es mir anders überlegt“-Funktion!

Ich hatte es eingangs schon geschrieben, begonnen hat alles damit, dass ich interfamiliär einen alten Kindle ein wenig zu gut angepriesen habe. Somit machte sich das Gerät, damals noch von Franken aus auf den Weg in die Oberpfalz. Und, wie es so ist: Es ist dein Gerät, also bist du auf immer dafür verantwortlich. Egal, wie weit weg. Egal, wie alt. Egal, was dein Gegenüber bereits verstellt oder angetippt hat. Und, vor allem egal, ob die Beschreibereien von Fehlern oder Dingen, die nicht so gehen, wie sie gestern noch gingen, hilfreich sind oder nicht.

In meinem Support-Fall war ein Buch verschwunden. Ohne Zutun. Einfach so. Quasi über Nacht. Weil: gestern war es noch da. Fehlersuche, zuerst telefonisch, ich betone es erneut, ohne Bild oder Screensharing. Mit den typischen Verständnisschwierigkeiten zwischen Bedienung, Menüpunkten und Funktionen.

Eine schöne Seite, die auch wieder amazon persönlich zur Verfügung stellt, ist die Übersicht über digitale Inhalte. Eben auch eBooks. Der Link kann bei euch nun unter Umständen nicht oder nur eingeschränkt funktionieren, da er zum einen einen amazon Account erfordert und zum anderen zumindest einen Kauf von digitalen Inhalten. Schlimmstenfalls landet ihr erst mal bei einer Login-Maske, wo ihr eure amazon-Zugangsdaten abgefragt bekommt.

Der manuelle Weg ist: amazon.de – Login – rechts über „Hallo <dein Name> Konto und Listen“ mit der Maus fahren und auf dem aufgehenden Menü ziemlich mittig auf „Meine Inhalte und Geräte“ klicken. Auf der sich öffnenden Seite könnt ihr links unter dem amazon-Logo auf „Bücher“ in einem Drop-down-Menü umstellen, sollte das nicht standardmäßig so geladen worden sein. Und schon habt ihr eine Liste aller kostenfreien und gekauften als auch geschenkten eBooks.

Und diese Liste hat nun ein Einzelbuchzerstörungspotential – und ein Mehrfachauswahlmenüfiaskopotential. Zuerst zur Mehrauswahl: Ganz links neben den Büchern und gelisteten weiteren digitalen Inhalten, wie gesagt, je nach eurer Einstellung, ist eine Box, die per Mausklick angetickt werden kann. Wer hier nun zwei, drei oder noch weitere anklickt, wendet alles, was ihr danach macht, auf alle angehakten Artikel an. Somit kann man mit wenigen Mausklicks eine komplette Sammlung über den Jordan bringen.

Wer nur ein Buch auf Nimmerwiedersehen los werden will, kann rechts neben der Auswahlbox auf die drei Punkte klicken und ein Menü öffnen. Hier findet sich in der oberen Hälfte Informationen zu dem Kindle eBook, im unteren Bereich, schön durch blau- und unterstrichene Links zu erkennen, Interaktionsmöglichkeiten. Und eine davon heißt: löschen.

Und ab hier beginnt das Missverständnis: Löschen meint nicht, das Buch aus dem Gerät zu entfernen, es aber weiter als gekauft in meinem Account zu halten. Nein, löschen tut, was ihm aufgetragen – und das leider ohne weitere Meldung: Buch löschen, aus Account tilgen, in die unendlichen Weiten des Weltraums beamen und einfach nur ausradieren.

Das wurde mir umgehend klar, nachdem ich löschen gedrückt hatte. Also musste der Kundendienst ran. Im Telefonat entpuppte sich, dass mein Problem bei weiten nicht so trivial ist, wie es sich anhört. Und auch eine nachgeordnete Stelle, die ein paar Tage an meinem Problem arbeitete, musste feststellen: Dat Ding is weg!

Wenn ihr also nicht meinen Beispiel folgend euren digitalen Bücherkistenschatz mit ein paar Mausklicks auf Nimmerwiedersehen in die technischen Nirwana-Ströme digitaler Papierkörbe ohne Undo-Funktion schicken wollt, ihr seid nun gewarnt: Finger weg vom „Löschen“-Befehl – es könnte sonst sein, dass eure Kindle oder eure Kindle-Bibliothek ganz schnell ganz einsam und verwaist aussehen könnte…

Da man von Fehlern anderer lernen sollte, macht mir den Quatsch einfach nicht nach, dann kann nichts passieren!

 

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