Wenn Apple als PodCast-Distributor Nummero eins mal auf den Tisch haut – und weitere Kritik an itunes…

Die PodCaster-Szene geriet am ersten März deutlich in Wallung! Kam da nicht spät nachmittags eine Mail von Apple selbst um die Ecke, die klare neue Bedingungen für die künftige Einreichung von PodCasts nannte. Und eben klar machte, dass Verstöße ab sofort durch „Verbannung“ geahndet werden. Aber, auch in dieser Mail, bereits ein erstes Zeichen von „Gnade“: wessen PodCast aktuell oder zukünftig aus der Liste bei Apple bzw. itunes genommen wird, kann nach „Korrektur“ auf die neuen Maßgaben erneut eingereicht werden – und eben (wieder) gelistet werden/bleiben. Dennoch: großer Aufruhr in der PodCaster Szene!

itunes - unaufgeräumt, chaotisch, funktionsüberladen - aber #1 in PodCasts! // Screenshot: itunes, apple.com
itunes – unaufgeräumt, chaotisch, funktionsüberladen – aber #1 in PodCasts! // Screenshot: itunes, apple.com

Was genau war denn geschehen?

Apple verschickte, nach deutscher Zeit, am ersten März nachmittags eine Mail an jeden, der im PodCast-Portal registriert und aktiv ist. In dieser Mail beschrieb Apple aktuelle Vorgaben, die „PodCast-Keyword“-Spamming künftig wohl erst mal minimieren und mit weiteren zukünftigen Schritten, verhindern sollen. In einem ersten Schritt soll nun klar geregelt werden, welche „Einstellungen“ und Vorgehensweisen nun als eventuell positive Einstufung „Spam“ beurteilt werden.

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Drastischste Maßnahme, die Apple in diesem Zuge publiziert, ist die Tatsache, dass ab sofort eingereichte PodCasts, die gegen die veröffentlichten Maßnahmen verstoßen, nicht publiziert werden und im schlimmsten Fall eine Verbannung aus itunes zur Folge haben.

Stein, oder besser, Gebirge des Anstoßes, ist ein Satz, den Apple zwar gleich an den Anfang gestellt hat:

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Und schon schlug die Welle der Entrüstung los, in einer Höhe, die Apple sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Nun, jeder der ein paar PodCasts in seiner itunes-Bibliothek hat, weiß, wie beliebt eine durchgehende Nummerierung dieser Audio-Shows ist. Wie oft in den Pods einfach auf „Folge 123“ verwiesen wird.

All das klappt aber nur, weil die Dateien, die im Hintergrund gestreut werden und auch die damit verbundenen RSS-Feeds eben diese „Episode Number“ haben, die Apple nun verbieten und ab sofort über einen eigenen „Tag“ verbreiten will.

DAS ging rund in den diversen PodCasts, und mit Sicherheit habt auch ihr den einen oder anderen, kurzfristig aufgenommenen, Pod erhalten, der Euch, mal freundlich, mal eher gereizt darauf hingewiesen hat, dass die Episoden-Nummer zukünftig von Apple gekillt werden und man nun nach alternativen Ideen für die künftige Fortsetzung sucht.

Intern hat Apple auch dem Keyword-Spamming den Kampf angesagt: in Dateiname, Titel, Beschreibung und allen anderen möglichen Feldern so viele Schlüsselwörter unterbringen wie möglich – auch das gehört künftig der Vergangenheit an.

Aber dann ging es schneller als erwartet: während einige PodCaster nach diesen Maßnahmen teils drastische Töne gegenüber Apple und dessen – mittlerweile – völlig chaotischen und teil notorisch vernachlässigten itunes anschlugen und auf die unaufgeräumten Kategorien und veralteten Apps und sinnlosen Beschränkungen hin wiesen, kam eine neue Mail:

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Da war sie wieder, die Episoden-Nummer!

Doch im Hintergrund gibt es weitere Kritik an Apple. An itunes. Und an dem Vorgehen seitens Apple und was wir in Zukunft noch alles erwarten müssen. Das trifft in erster Linie jeden, der PodCasts anbietet – hat aber, schlimmstenfalls, auch Einbußen für jeden, der PodCasts hört, zur Folge. Seien es nur noch knappe Beschreibungen und inhaltliche Zusammenfassungen, die Shownotes auf ein absolutes Minimum zusammen kürzen könnten.

Ich glaube nicht, dass das Thema restlos vom Tisch ist. Apple wird sicherlich über kurz oder lang mit weiteren Änderungen und Zwangsumsetzungen um die Ecke kommen – erst recht, wo zu itunes und PodCast Connect kein wirklicher Konkurrent vorhanden ist. Zu viele haben sich in das Ökosystem eingereiht und Apple Marktanteil über Marktanteil ermöglicht.

Auch der Zukauf und die Konzentration von Spotify auf das Thema haben die Anteile bisher nicht signifikant verschieben können – wer Verbreitung sucht, nutzt beide Services, meldet sich aber zuerst bei Apple an.

Nun gut – wir haben die Folgen-Nummern erst mal wieder zurück. Warten wir ab, was dem großen Apfel als nächstes so einfällt – und genießen wir bis dahin die Zeit mit unseren Lieblings-PodCasts…

 

 

 


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Erlangen, Deutschland

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